Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Glück | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Spielregel | |
Strategie | |
Ein Biber hat es nicht leicht. Ständig wird er von den raffinierten Wasserratten unweit seines Dammes geärgert. Wäre er doch nur schon sicher in seinem Bau und könnte sich ganz seiner Lieblingsbeschäftigung widmen, dem Dösen. Vorher aber muss er noch jede Wasserratte, die in der Nähe ist, irgendwie loswerden - egal wie.
Der Spieler, der vor sich die vier Karten sieht, muss nun genau das versuchen. Er muss die Wasserratten - in Gestalt einer Karte, die die Zahl Neun trägt - loswerden. Denn eine Ratte ist arg teuer und verdirbt den schönsten Sieg in Sekundenschnelle. Leider kennt er seine eigenen Karten nicht, oder nicht alle und nach wenigen Augenblicken, wenn sein Mitspieler dran ist, vielleicht nicht mal mehr das.
Denn nachdem jeder Spieler vier verdeckte Karten vor sich ausgelegt hat, darf er nur die beiden äußeren kurz ansehen, danach aber muss er in jeder Runde eine neue Karte ziehen und mit einer seiner eigenen Karten tauschen. Wenn der Spieler Glück hat, zieht er vom Kartenstapel eine Sonderkarte. Dann darf er entweder eine beliebige Karte ansehen oder er darf eine seiner Karten mit der eines Gegners tauschen. Oder er darf zwei neue Karten vom Stapel nehmen und tauschen.
Ganz einfach? Allerdings. Nach wenigen Minuten beherrschen selbst Sechsjährige die Regeln im Schlaf und tauschen und täuschen, als hätten sie schon Monate lang "Biberbande" gespielt. Doch leicht zu gewinnen ist dieses Spiel deswegen noch lange nicht. Erstens, weil man meist seine eigenen Karten nur zum Teil kennt. Zweitens, weil die teuerste Karte - und am Ende hat der gewonnen, der die wenigsten Punkte auf der Hand übrig hat - auch die häufigste ist. Drittens, weil jede Sonderkarte am Ende sehr kostspielig werden kann und viertens, weil die Gegner dauernd die eigenen Karten mopsen und eine unbekannte Karte dafür zurücklassen.
Einziger Lichtblick in diesem Chaos aus unbekannten und zum Gegner gewanderten oder zwangsweise getauschten Karten ist die Tatsache, dass man selbst bestimmen kann, wann die Spielrunde zu Ende ist. Wenn man nämlich glaubt, wenig genug Punkte übrig zu haben, klopft man einmal auf den Tisch und die Mitspieler können dann nur noch einmal vom Stapel ziehen und ihre Karten verbessern. Nach ebenso vielen Runden wie Mitspieler dabei sind ist das Spiel zu Ende und die auf dem kleinen, beiliegenden Block notierten Punkte werden addiert. Gesamtsieger ist der Spieler, der die wenigsten Punkte gesammelt hat. Er ist der Oberbiber - bis zum nächsten Spiel.
Erstaunlich, wie viel Spaß so ein einfaches Spiel machen kann. Es ist wirklich sehr witzig und raffiniert zugleich, hat aber in Hinsicht auf das Kartendesign leider wenig Erfreuliches zu bieten. Die Bilder sind leider ziemlich nichtssagend und langweilig. So fällt auf, dass sämtliche Spieler nur noch auf die Punktwerte der Karten achten und oft gar nicht wissen, was eigentlich auf den Karten abgebildet ist. Doch bis auf diese kleine Einschränkung ist "Biberbande" ein sehr empfehlenswertes, lustiges Spiel für Zwischendurch. Denn mehr als zehn Minuten braucht man nicht, um eine Runde "Biber gegen Wasserratte" zu spielen.