Die Hauptperson ist ein Nachfahre irischer Einwanderer in Australien und arbeitet nun als "Bush Ranger", um im Never-Never Land den Dingozaun zu pflegen. Sein Partner ist einer der Ureinwohner, denen man besondere Fertigkeiten, wie zum Beispiel Telepathie, nachsagt. Beide sind unterwegs im Never-Never Land, das noch unbewohnbarer als das Outback ist. Bei einer nächtlichen Rast stoßen sie auf die Leichen von fünf Personen: zwei Australier, zwei Europäer und ein Aborigine. Leider geht das Funkgerät nicht, so dass sie knapp zweihundert Kilometer zur nächsten Siedlung mit Polizei fahren müssen. Auf dem Weg stellen sie fest, dass auf ihrer Ladefläche eine junge Schweizerin mitfährt, die das Massaker mitbekommen hat. Sie hat angeblich nichts mitbekommen, spricht jedoch auch über einen Teil ihres Aufenthalts in Australien nicht und weigert sich zur Polizei zu gehen. Also beschließen die drei erst einmal zu frühstücken und später die Polizei aufzusuchen. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse. Ein Truck rammt den Wagen der beiden Männer und verursacht eine mittelschwere Katastrophe. Die beiden Männer folgen dem fliehenden Truck und das Mädchen nutzt die Gelegenheit zu verschwinden.

In der Zwischenzeit sind die Morde auch anderen aufgefallen. Hinzu kommt, dass der tote Aborigine der Bruder der hiesigen Polizeichefin ist. Die beiden Freunde werden verhaftet und erst einmal ins Gefängnis gebracht. Dort erfahren sie dann auch, dass der Truck, der ihr Auto rammte, gestohlen wurde. Alles scheint nun für die Schuld der Männer zu sprechen. Dennoch zahlt ein Unbekannter 20.000 Dollar pro Kopf Kaution, um die beiden aus dem Gefängnis zu holen. Eine alte Frau entlastet mit ihrer Aussage die beiden vermeintlichen Mörder und will angeblich noch mehr wissen, was sie der Polizei jedoch nicht erzählen wollte.

Das Buch zu lesen ist nicht leicht. Man findet viele Begriffe aus dem australischen Englisch und der Sprache der Aborigines. Diese werden jedoch in Fußnoten erklärt. Ansonsten liefert das Buch sehr schöne Beschreibungen, die es ermöglichen sich das Geschriebene plastisch vorzustellen und einen Eindruck von der australischen Fauna, Flora und Landschaft zu bekommen. Kleine Anekdoten am Rand und lustige Bemerkungen heitern die Story immer wieder auf.
Der Ort, an dem die Geschichte spielt, ist schon recht exotisch, dazu kommen dann aber auch noch Informationen zu den Aborigines, ein nicht sehr häufiges Romanthema. Man wird zwar nicht mit Fakten erschlagen, dennoch dümpelt der Roman nicht auf einer oberflächlichen Ebene herum.

Man kann das Buch nicht direkt als Krimi bezeichnen. Zwar gilt es Morde aufzuklären und hinter das ein oder andere Geheimnis zu kommen, doch passiert dies eher nebenbei. Statt als Krimi kann dieses Buch eher mit Road-Story (in Anlehnung an Road-Movie) und Action bezeichnet werden. Aber dass sich der Mordfall eigentlich nebenbei löst, widerspricht der Anfangserwartung. Für echte Krimifans ist dieses Buch nichts, aber für Freunde von Action, Road-Movies und exotischen Orten ist dieses Buch sehr gut geeignet. Die Beschreibungen sind allesamt sehr schön, wodurch die Exotik der Örtlichkeit sehr gut rüberkommt. Einziges Manko ist das Ende, das sehr verwirrend ist. Plötzlich scheint jeder Charakter des Buches mehr zu wissen als der Leser. Da fällt es schwer noch alles zu verstehen. Aber darüber kann man hinweg sehen, gab es doch vorher sehr gute Szenen im Buch, die dies entschuldigen.

Sprachlich ist es nicht immer alles leicht zu verstehen. Fremdworte werden nicht ausgelassen und viele Ausdrücke aus Australien und dem dortigen Dialekt zwingen zum Überlegen und Nachdenken, was man eigentlich liest. Man kann dieses Buch also nicht einfach so herunterlesen. Am Ende hat man dafür etwas gelernt. Wenn man sich also nicht vor etwas schwierigerer Sprache fürchtet, dann wird man an den schönen und lustigen Formulierungen großen Gefallen finden, die einen wesentlichen Aspekt dieser Geschichte ausmachen.