Mit "Schere-Tupfer-Mikrofon" erscheint das erste Sachbuch über Krankenhausradio in Deutschland.
Natürlich möchten die Krankenhausradiosender ihre Popularität gern steigern. Und sicher gibt es auch radiobegeisterte Menschen, die einen solchen Sender gern ins Leben rufen möchten. Genau aus diesem Grund hat Hubert Schmölzl jetzt ein Buch geschrieben mit dem lustigen Titel "Schere - Tupfer - Mikrofon". Es ist ein Buch, das sich ausführlich mit dem Thema "Krankenhausradio in Deutschland" beschäftigt. Für die Recherche hat Hubert Schmölzl drei Jahre benötigt. Viele der 83 in diesem Buch dargestellten Sendestationen hat er in dieser Zeit selbst aufgesucht.

In seiner Einführung beschreibt der Autor, welche Voraussetzungen notwendig sind, um in einem deutschen Krankenhaus einen Radiosender für die Patienten zu installieren. Dem interessierten Leser wird hier ein gutes Hilfsmittel an die Hand gegeben. Alle rechtlichen Vorschriften, denen genüge getan werden muss, sind dort aufgeführt. Dazu gibt es wichtige Informationen wie Adressen und Ansprechpartner bei den zuständigen Behörden.

Insgesamt 83 Sendestationen haben eine Selbstdarstellung angefertigt, die der Autor in seinem Buch, teilweise mit Foto, veröffentlicht. Hier kann man deutlich die oft sehr eingeschränkten Arbeitsmöglichkeiten der ehrenamtlichen Mitarbeiter erkennen. Aber bei den mit viel Liebe zum Detail aufgearbeiteten Darstellungen sieht man auch den Spaß, den die Moderatoren, die sich selbst gern als "Hobbyradiologen" bezeichnen, an ihrer Tätigkeit haben. Viele dieser Sender sind aus so genannten Radiowerkstätten oder Radioinitiativen hervorgegangen und diese Gruppen sind unter anderem dann auch beim örtlichen Bürgerfunk der lokalen Radiosender aktiv.
Alle in diesem Buch vorgestellten Sendestationen präsentieren sich natürlich auch mit den derzeit aktuellen Sendezeiten. Die Palette reicht hier von Sendern, die nur einmal wöchentlich Beiträge ausstrahlen, bis hin zu Krankenhausfunk, der täglich mehrere Stunden Programm für die Patienten macht.

Auch der Aspekt "Geschichte des Krankenhausfunks" wird beleuchtet. Es gibt Informationen sowohl über die geografische Verteilung der einzelnen Sender als auch über die Gründungszeiten.

Alle Krankenhausradiosender haben eines gemeinsam: In der Regel mangelt es an Nachwuchsmoderatoren. Ausschlaggebend dafür ist sicher auch die Tatsache, dass es vielen Menschen gar nicht bekannt ist, dass es in ihrer Region Krankenhäuser mit Patientenfunk gibt. Hier kann das Buch von Hubert Schmölzl sicher auch Aufklärungsarbeit leisten. Alle beteiligten Sender haben Ansprechpartner und Telefonnummern angegeben und hoffen, dass auf diesem Weg auch der eine oder andere Zugang zu diesem Hobby findet.
br>Sicher ist dies in erster Linie ein Buch für einen sehr stark eingeschränkten Leserkreis. Vorwiegend Menschen, die sich in ihrer Freizeit mit dem Medium Radio beschäftigen, kommen hier als Leser in Frage. Aber trotzdem hat dieses Buch einen hohen Unterhaltungsfaktor und kann durchaus dazu dienen, neue Interessenten für ein spannendes Hobby zu begeistern. Die Ausdrucksweise ist eingängig und auch technische Details sind hier leicht verständlich dargestellt. Aufgelockert wird das Ganze durch eine Reihe von Fotos, die sich auf den Seiten der einzelnen Patientenradiosender befinden und einen guten Einblick in die unterschiedlichen Studios bieten.

Einziger Nachteil: Der Kauf dieses Buches ist fast ausschließlich über den eigens zur Veröffentlichung dieses Buches vom Autor selbst gegründeten Verlag möglich. Es gibt inzwischen jedoch auch eine Listung bei amazon.de.