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Mit "Der Herr der Puppen" legt Richard Schwartz den vierten Teil seiner Fantasy-Reihe "Das Geheimnis von Askir" vor. Konnte der erste Band noch lückenlos für sich allein stehen, kommt der Leser nun nicht umhin, den zweiten und dritten Band gelesen zu haben, um die Zusammenhänge im vierten Teil zu verstehen. Die Handlung setzt nahtlos an den Geschehnissen des dritten Bandes an - eine Zusammenfassung oder eine kurze Einführung sucht der Leser vergebens.
Die Gefährten rund um den Krieger Havald sitzen immer noch in der Wüstenmetropole Gasalabad fest. Durch eine Verkettung von Zufällen steht ihnen das Haus des Löwen, das Herrscherhaus Gasalabads, sehr freundschaftlich gegenüber. Mit dem Haus des Adlers ist die Gruppe ebenfalls eng verbunden. Diese Allianz wird von den anderen Parteien der Stadt nicht gern gesehen, zumal das beherzte Eingreifen der gemischten Gruppe bereits vielfach zu verzwickten Situationen führte. Die Meuchelmördergilde bekommt aus diesem Grund den Auftrag, sowohl Havald als auch die Halbelefe Leandra zu liquidieren. Doch diese wehren sich standhaft - schließlich wollen sie in Gasalabad die berühmte
Zweite Legion wieder auferstehen lassen, den dunklen Herrscher Thalak stürzen und damit ihren Heimatkontinent schützen. Unerwartete Hilfe bekommen sie nicht nur aus dem zerfallenen Reich Askir, sondern auch eine uralte Allianz zwischen Menschen und Elfen lebt neu auf ...
Mit dem vierten Band der Reihe greift der Autor auf Altbewährtes zurück und belebt die Handlung dadurch spürbar. Schleppten sich die Protagonisten im dritten Teil nur müßig durch die Wüstenstadt und erlebten nicht viel Spektakuläres, abgesehen von dem ein oder anderen Scharmützel, findet Schwartz nun wieder zu seinen Stärken zurück. Er schickt die Hälfte der Gruppe zurück auf den Heimatkontinent, sodass sich die Handlung diesmal wieder mehr auf Havald und seine drei Gefährtinnen, die Halbelfe Leandra, Serafine, die wiedergeborene Tochter des Wassers und Natalya, die ehemalige Leibeigene des dunklen Herrschers bezieht. Die zwischenmenschlichen Aspekte wurden wieder gut herausgearbeitet und auch die Charakterentwicklung ist sehr bildlich ausgefallen. Die Geschichte kommt endlich wieder in Fahrt und viele offene Fragen werden zumindest teilweise geklärt. Am Ende lässt der Autor es noch einmal gewaltig krachen und stellt eindrucksvoll unter Beweis, dass auch seine Charaktere nicht unsterblich sind ... Somit hält Schwarz seine Leser bei der Stange und sorgt dafür, dass der fünfte Band sehnsüchtig erwartet wird. Wobei noch nicht abzusehen ist, wie viele Bände "Das Geheimnis von Aksir" einmal umfassen wird - gegenwärtig begnügt sich Richard Schwartz damit, die Handlung nur in kleinen Schritten voranzutreiben.
Wie bei den Piper Paperbacks üblich, weist das Buch schon nach einmaligem Lesen viele Knicke im Einband auf. Die Covergestaltung orientiert sich wieder mehr an den ersten zwei Büchern und stimmt die Leser schon beim ersten Anblick auf das Wüstensetting ein, allerdings ohne etwas von der Handlung zu verraten.
Für annähernd neun Euro erhält der Fantasyleser klassische Kost, die zwar nicht vor Innovationen strotzt, aber trotzdem überzeugen kann. Freunde von actionlastigen Geschichten und einem guten Schuss Intrigen und politischen Ränken dürfen bei dieser Serie guten Gewissens zuschlagen.