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 Das Geschlecht derer von Porphyre, Band 2: Konan

Serie: Das Geschlecht derer von Porphyre, Band 2
Autoren: Balac
Illustratoren: Joel Parnotte
Übersetzer: Eckart Schott
Verlag: Salleck Publications

Cover
Gesamt ++++-
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Die junge Soizik macht sich mit Konan und Gwémon, den letzten Überlebenden des Geschlechts der Porphyre, auf den Weg zur Haushälterin des Dorfpfarrers. Diese soll die lateinische Inschrift für sie übersetzen, die sich auf dem Glausauge des längst verstorbenen Hyracinthe Porphyre befindet. Sie hoffen, dass die Inschrift ihnen den Weg zum geheimen Schatz der Porphyre weisen wird. Doch die Haushälterin erweist sich als nicht besonders kooperativ. Sie will das Geld, das Konan ihr anbietet, nicht haben. Viel lieber möchte sie die schöne Kette, die Soizik der Leiche einer Schiffbrüchigen abgenommen hat. Ohne Soizik lange zu bitten, reißt Konan ihr das Schmuckstück vom Hals. Die Haushälterin übersetzt daraufhin die Inschrift auf dem Glasauge, doch diese ergibt zunächst wenig Sinn.

Etwas später überwindet Soizik ihren Ärger darüber, dass sie wegen Konan die Kette verloren hat. Er erzählt ihr, wie er als kleiner Junge in den Kerker geworfen wurde und welche Schmerzen, Demütigungen und Misshandlungen er all die Jahre ertragen musste, und zwar für Verbrechen, die er nie begangen hat. Sein einziger Fehler war, als Sohn des verfluchten Mörders Hyracinthe Porphyre geboren worden zu sein.
Indes naht schon die nächste Bedrohung: Die skrupellose Hermine de Rotheneuf, eine Adlige, die sich wie ein Mann kleidet, ist in das Dorf gekommen, um die Kette zu finden, die scheinbar so wertvoll ist, dass sie dafür über Leichen gehen würde. Sie erfährt, dass man Soizik mit der Kette gesehen hat und macht sich auf die Suche nach ihr ...

Der zweite Band von "Das Geschlecht derer von Porphyre" knüpft nahtlos an den ersten an und setzt die dramatischen Ereignisse fort.
Nicht Soizik steht dieses Mal im Mittelpunkt, obwohl ihre Rolle durchaus bedeutungsvoll ist, sondern Konan, auf dessen Vergangenheit ein wichtiger Fokus liegt.
Diese Vergangenheit, in einer Rückblende dargestellt, erweckt im Leser Mitleid und Verständnis für den geheimnisvollen, gefühllos erscheinenden Mann. Auch in Soizik erwachen Gefühle für Konan, wodurch eine Dreiecks-Beziehung zwischen Soizik, Konan und Gwémon entsteht, die leider etwas forciert und aufgesetzt wirkt.

Die Geschehnisse dieses Bandes spielen sich alle in wenigen Stunden ab, umso erstaunlicher ist es, wie viel in so kurzer Zeit passiert. Die Ereignisse überschlagen sich und die Spannung erreicht immer wieder neue Höhepunkte. Balac hat in diesem zweiten Band einige Fragen beantwortet, die im ersten Teil aufgekommen sind, und gleichzeitig ganz neue aufgeworfen, die den Leser sehnsüchtig auf den Folgeband warten lassen, vor allem weil auch "Konan" wieder mit einem Cliffhanger endet.
Auch die Charaktere gewinnen neue Facetten hinzu. Der freundliche Gwémon zeigt sich unter dem Einfluss der Eifersucht von einer ganz anderen Seite und auch in Soiziks Vergangenheit gibt es ein Kapitel, über das sie lieber schweigt.

Während Balac seine mitreißende Geschichte erzählt, setzt Parnotte diese in stimmungsvolle Bilder um. Egal ob es das tosende Meer ist, das verfallene Schloss der Porphyre oder eine düstere Höhle, Parnotte weiß genau, wie er etwas zeichnen muss, wie er bestimmte Atmosphären erschaffen und den Spannungsaufbau durch intensive Zeichnungen noch unterstützen kann. Dabei sollte man die Panels ruhig ein wenig eingehender betrachten, denn dann fallen einem viele wunderbare Details ins Auge.
In "Soizik" konnte man noch den Kontrastwechsel bewundern, der entstand, wenn sich die Tageszeiten änderten, "Konan" jedoch wartet mit einer Vielzahl von Blautönen auf, da sich die meisten Szenen bei Nacht abspielen. Trotzdem entsteht nie der Eindruck von Eintönigkeit, denn Parnotte verzichtet auch in diesem Band nicht auf kräftige Farben und Akzente.
Die Figuren sind schön ausgearbeitet und ansprechend gezeichnet, nicht zu realistisch, aber auch nicht wirklich abstrakt oder karikaturistisch. Besonders gelungen ist die Darstellung der sehr androgynen Hermine.

"Konan" steht seinem Vorgänger in nichts nach. Ein fesselnder, faszinierender Comic, der in eindrucksvollen Bildern eine epische Geschichte voller Geheimnisse, Abenteuer und Romantik erzählt.

Linda Dannenberg



Softcover | Erschienen: 01. Mai 2008 | ISBN: 9783899082562 | Originaltitel: Le Sang des Porphyre: Konan | Preis: 12,90 Euro | 48 Seiten | Sprache: Deutsch

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