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Das Familienspiel "7 Steps" bietet zwei bis vier Personen eine gelungene Mischung aus Strategie und Glück.
Jeder Spieler hat bei seinem Zug sieben zufällige, farbige Scheiben zur Verfügung, von denen möglichst viele so zu verbauen sind, dass sich eine hohe Punktzahl erzielen lässt. Das Spielbrett zeigt Flächen mit den entsprechenden Farben, auf die die Scheiben gelegt werden. Die Scheiben werden gestapelt und umso höher ein Turm ist, auf den die eigene Scheibe gelegt wird, desto höher die Punktezahl. In einem Zug können maximal sieben Scheiben auf eine maximale Höhe von sieben Etagen gelegt werden. Wichtig ist, dass immer auf einem Feld mit der niedrigsten Höhe in der entsprechenden Farbe begonnen wird und dass nur dort Scheiben gelegt werden können, wo sie zu der zuletzt gebauten direkt benachbart sind. Punkte gibt es entsprechend der Höhe der Türme. Ein Turm mit einer Ebene bringt einen Punkt, mit zwei Ebenen zwei Punkte, bei dreien drei Punkte usw.
Sollte ein Spieler in seinem Zug nur eine geringe Punktezahl erreichen, bekommt er als eine Art Entschädigung ein Sonderplättchen. Dabei handelt es sich um eine "Bauhilfe" oder um "Siegpunkte". Eine Bauhilfe lässt den Spieler vor seinem Zug einen Teil des Spielbretts verändern (Steine entfernen, Türme verschieben oder Ähnliches), das Siegpunkte-Plättchen kann er dagegen erst nach seinem Zug aktivieren, um durch erfüllte Bedingungen zusätzliche Punkte zu bekommen (zum Beispiel in verschiedenen Farben verbaute Scheiben oder Scheiben, die in einer Reihe gelegt wurden).
Dieser Spielablauf beschreibt im Prinzip bereits das gesamte Spiel. Die Regeln sind tatsächlich so einfach und schnell zu verstehen. Es dauert nur wenige Spielzüge, bis ein neuer Spieler verstanden hat, worum es geht. Man muss für die zufällig gezogenen Scheiben die günstigste Legemöglichkeit finden, das ist alles.
Die Scheiben der Spieler sind hinter einem Sichtschirm verborgen. Das ist nicht nur deswegen von Vorteil, weil jeder nur seinen Zug spielen und nicht die gegnerischen Steine in seine Planungen einbeziehen soll. Es verhindert zudem auch gutgemeinte Ratschläge oder hämische Kommentare, wenn der wirklich phänomenale Zug übersehen wurde.
Wie viele Spieler mitmachen, macht sich in der Spieldynamik durchaus bemerkbar. Bei nur zwei Personen ist man schnell wieder an der Reihe, die Wartezeit ist sehr kurz. Außerdem kann man sehr oft Scheiben legen, da pro Runde immer ähnlich viele davon verbaut werden. Teilt sich das auf mehrere Spieler auf, verlängern sich die Wartezeiten und die Spielzüge teilen sich auf mehr Personen auf. Umso mehr Personen, desto höher ist außerdem der Glücksanteil, da immer schwieriger abzusehen ist, was sich wo verändern wird. Am Ende seines Zuges hat nämlich jeder Spieler die Möglichkeit beliebig viele nicht verbaute Scheiben auszutauschen. Seinen nächsten Zug zu planen, wird natürlich immer schwieriger je mehr Spieler beteiligt sind, da sich die Situation auf dem Spielfeld stärker ändert. Für Strategen und Ungeduldige ist ein Zweipersonenspiel empfehlenswert.
Die Spielfläche lässt sich immer wieder anders und entsprechend der Bedürfnisse der Spieler legen. Sie besteht aus sieben einzelnen Spielplantafeln mit je sieben Farbflächen für die Scheiben, die frei kombiniert werden können. Man kann entweder die Seiten benutzen auf der alle Felder einer Farbe auf einer Tafel sind oder die Seiten, auf denen sie gemischt verteilt sind. Je zufälliger die Farben umso schwieriger wird es, hohe Türme zu legen und viele Punkte in einem Zug zu ergattern. Außerdem wird es schwieriger zu sehen, wo am günstigsten anzulegen ist. Es lohnt sich, nach und nach verschiedene Aufbauten auszuprobieren.
Das Spielmaterial ist sehr hochwertig. Die Scheiben selbst sind aus gefärbtem Holz, alles andere aus stabiler, dicker Pappe. Die Sichtschirme hätten gerne ein wenig größer sein dürfen, aber man kommt damit zurecht. Leider gibt es Farben, bei denen die Unterscheidung etwas schwierig ist, wenn der Spielbereich nicht gut ausgeleuchtet ist. Sowohl Lila und Schwarz als auch Grau und Gelb ähneln sich. Dass sie Steine hinter dem Sichtschirm liegen, der oft einen Schatten wirft, macht es nicht einfacher. Da helfen nur Tageslicht, eine gute Ausleuchtung, gute Augen und Aufmerksamkeit. Insgesamt gesehen ist das aber ein kleiner Kritikpunkt, der nur in bestimmten Situationen überhaupt zum Tragen kommt.
Fazit: "7 Steps" ist schnell zu lernen und macht Spaß. Der "Wiederspielwert" ist ziemlich hoch, da eine Spielrunde nicht zu lang dauert und sich der Schwierigkeitsgrad an die Wünsche der Spieler anpassen lässt. Es ist gleichermaßen für Kinder ab ungefähr zehn Jahren und Erwachsene geeignet. Strategie und Glück halten sich die Waage, es kann aber je nach Aufbau des Spielplans ein wenig beeinflusst werden, wie hoch die Gewichtung ist. Trotzdem spielt das Ziehglück immer eine große Rolle. Für reine Strategen deswegen nicht ganz ideal, für alle, die ein verlorenes Spiel lieber dem Schicksal als dem eigenen Können anlasten, perfekt.
Für mehr Details lassen sich auf der Webseite von Kosmos die Spielregeln komplett herunterladen.