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Es ist ein angenehmes Leben, das Rose gemeinsam mit ihrem Mann Gareth und den beiden Töchtern Anna und Flossie in einem Haus an den Hügeln von Wiltshire führt. Dabei hatten der Umbau des alten Anwesens in ein behagliches Heim und die Geburt ihrer zweiten Tochter enorm viel Kraft gekostet und die unerschütterlich geglaubte Beziehung auf eine harte Probe gestellt. Nun aber, Monate danach, haben sich der sensible Künstler und die als Hausfrau tätige Mathematiklehrerin wieder zusammengerauft und genießen ihr neu gewonnenes Glück.
Eine Idylle, die jäh zerbricht, als der Mann von Roses bester Freundin Polly bei einem Autounfall stirbt und die einst berühmte Sängerin mit beiden Söhnen zu ihnen zieht. Von nun an häufen sich die Unfälle in der Familie, Roses Mann Gareth verändert sich und auch ihr Nachbar Simon ist nicht mehr derselbe. Doch als wären das nicht genug der Merkwürdigkeiten erwischt Rose ihre Freundin, als diese ihren Kimono trägt oder muss mit Erschrecken feststellen, dass Polly ihre kleine Tochter mit einem Glas voll Psychopharmaka spielen lässt. Ein angebliches Versehen, das nicht ohne Folgen bleibt. Denn kurz darauf erkrankt Flossie schwer und Rose ist sich nicht mehr sicher, ob sie ihrer besten Freundin noch trauen kann.
"Angsthauch" ist ein gut zu lesender Thriller, der von einer unterschwellig vorhandenen Bedrohung lebt und den Leser gekonnt in seinen Bann zieht. Egal ob Ereignisse aus der Vergangenheit ihren Tribut fordern, Nachbarn die junge Mutter warnen oder der gewaltsame Tod eines Haustieres die Familie erschreckt. Lange Zeit wird nicht offenbar, was hinter den merkwürdigen Ereignissen steckt und warum die einst beste Freundin ihre Gastgeberin auf subtile Weise hintergeht. Eine gekonnt inszenierte und psychologisch ausgefeilte Tragödie, die ihre Wirkung nicht verfehlt.
Doch bevor es soweit ist und ein erschütterndes Ereignis dem anderen folgt, sollte der Leser einiges an Geduld aufbringen. Denn angefangen vom Wechseln der Windeln, über tägliche Gänge zur Schule, bis hin zur Essensplanung muss er die Verrichtungen alltäglicher Dinge in einer vierköpfigen Familie über sich ergehen lassen, um einen umfangreichen Blick in die trügerische Idylle zu werfen. Ein Zustand, der sein abruptes Ende findet, als die egozentrische Polly in das Leben der Vorzeigefamilie tritt und das Unheil seinen Lauf nimmt.
Fazit:
"Angsthauch" ist ein gut funktionierendes und pschologisch ausgefeiltes Thrillerdebüt, in dem es der Autorin trotz ausschweifenden Erzählstils gelingt, subtile Spannung aufzubauen und an die Handlung zu fesseln.