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Dieses Buch passt perfekt zu den sich häufenden Schlagzeilen in der Presse, in der die mangelnde Aufklärung und die erhöhte Rate an Teenagerschwangerschaften beklagt werden. Hier kommt nun die Figur einer Fünfzehnjährigen zu Wort, die ungewollt schwanger wird.
Jannas Periode bleibt aus, unsicher macht sie einen Schwangerschaftstest. Das Ergebnis schockt sie: positiv. Und das ausgerechnet jetzt, wo doch bald die Abschlussprüfungen an der Realschule anstehen und sie mit Kai, dem Vater des Kindes, eigentlich gar nicht mehr zusammen ist. Und was soll aus ihrem Traum werden, Choreographin und Tänzerin zu werden? Lauter ungeklärte Fragen stehen jetzt vor Janna, doch zuallererst muss sie sich entscheiden, ob sie überhaupt Mutter werden will. Aus dieser Situation heraus entstehen viele Streitigkeiten mit ihrer eigenen Mutter, die mit der Sache überfordert ist. Sie selbst wurde viel zu jung Mutter, Jannas Vater verließ sie während der Schwangerschaft. Insgeheim gibt sie Janna die Schuld daran, dass sie ihr Leben nicht so verwirklichen konnte, wie sie es sich erträumt hatte. Dieses Schicksal möchte sie Janna nun ersparen und drängt daher auf eine Abtreibung. Doch Janna setzt sich durch und behält ihr Kind, wohl wissend, dass damit nun Jahre der Herausforderung beginnen, im Kampf um ihre Selbstständigkeit, ihre Zukunft und um ihr Leben mit Kind.
Eindrucksvoll schildert der Autor hier den Kampf einer sehr jungen Mutter um ihr Kind. Alle versuchen, ihr reinzureden, die wenigsten respektieren ihren Entschluss, das Kind zu behalten. Sie muss ihre Mutter neu kennen lernen, in der Schule wird über sie geredet, Kai, der Vater, brüstet sich mit seiner Vaterschaft, doch wirklich hilfreich ist er nicht, und weil sie minderjährig ist, muss sie sich auch mit den deutschen Institutionen zum Jugendschutz befassen. Durch all das wächst sie innerlich über sich hinaus, auch wenn die Gelegenheiten, in denen der Mut sie verlässt, auch nicht verschwiegen werden.
Verwunderlich erscheint teilweise, dass ein Mann die verzweifelten Gefühle einer Schwangeren ohne wirkliche Perspektiven so gut nachvollziehen kann, wie es Boris Pfeiffer hier gelungen ist.
Auch versucht er nicht, falsche Tragik zu erzeugen oder Effekte zu erhaschen. Die Gedanken und Handlungen Jannas erscheinen durchaus realistisch und nachvollziehbar, auch wenn es teilweise beängstigend erscheint, wie schnell sie erwachsener wird. Doch das muss sie, schließlich gibt sie einen Teil ihrer Jugend für das Kind auf.
Fazit:
Ein gutes Jugendbuch, das beeindruckend die Schwierigkeiten und Probleme, aber auch das Glück und die Vorfreude einer werdenden Mutter zeigt, die hier noch sehr jung ist und darum stärker um ihr Selbstbestimmungsrecht kämpfen muss.