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 Berge des Wahnsinns


Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Ton


In dem Klassiker "Berge des Wahnsinns" von H.P. Lovecraft wird eine wissenschaftliche Expedition der Miskatonic Universität in die Antarktis beschrieben. Diese startet 1930 und entdeckt unerwartete Fossilien, was dazu führt, dass ein Teil der Crew zu einer Vorab-Expedition aufbricht, um weitere zu suchen. Gefunden wird ein uraltes Höhlensystem, dort sind nicht nur weitere Fossilien zu finden, sondern sogar vierzehn tonnenförmige Fossilien einer unbekannten Pflanzen- oder Tierart, die zu Zeiten auf der Erde gelebt hat, in der es solche Wesen noch gar nicht gegeben haben kann. Voller Neugier wird eine detailliert beschriebene Autopsie durchgeführt. Nach einem Sturm bricht der Kontakt zu der Vorab-Expedition ab, als sie gefunden wird, sind Menschen wie Hunde blutig verstümmelt. Der Erzähler und ein wissenschaftlicher Kollege forschen weiter und entdecken auf Bergen, die höher sind als der Himalaja, ein Plateau, dass Dinge beherbergt, die es nach wissenschaftlichen Erkenntnissen gar nicht geben kann. Und es sind auch Dinge dabei, die das menschliche Auge besser nicht erblicken sollte. Denn der menschliche Verstand ist nicht bereit für diesen Anblick …

Diese Novelle von Lovecraft ist nicht unumstritten. Unter anderem werden die seitenlange Schilderung von Details, fehlende Action, der nüchterne Erzählstil und die wissenschaftliche Sichtweise der Protagonisten bemängelt. Die Erklärungen zum cthuloiden Hintergrund der Erdgeschichte kommen etwas arg gebündelt daher, auch ist es etwas gewagt zu behaupten, dass die Wissenschaftler all dies von uralten Steinreliefs entziffern können. Wer jedoch Lovecraft und/oder den Cthulhu-Mythos mag, wird auch "Berge des Wahnsinns" mögen. Die Geschichte entwickelt sich langsam von einer wissenschaftlichen Expedition zu einer Art Horror-Science-Fiction.

Das Hörspiel ist eine sehr gute Alternative zum Buch, da es den Zugang zur Handlung enorm erleichtert, welche hier weitaus weniger Details und Ansammlungen von "düsteren Adjektiven" aufweisen. Auch wer mit dem Schreibstil von Lovecraft nicht so viel anfangen kann, hat hier eine gute Möglichkeit, diese Geschichte zu erfahren. Überhaupt handelt es sich um ein wirklich gelungenes Produkt, die Sprecher sind allesamt professionell am Werke, nur der Dialekt eines Sprechers wirkt anfänglich etwas gewöhnungsbedürftig. Die Geräuschkulisse ist stets dezent im Hintergrund und überlagert nie das gesprochene Wort, wie es ja leider heutzutage oft der Fall ist. Das zwanzigseitige Booklet, die CD-Hülle und der Schuber sind liebevoll gestaltet, schön, wenn ein Label auch auf die Verpackung Wert legt. Das erste Werk des neuen Labels Lauschrausch lässt also auf weitere geniale Tonwerke hoffen, denn bei "Berge des Wahnsinns" handelt es sich nicht nur um eine gute Vertonung eines Lovecraft´schen Textes, sondern auch um ein sehr gutes Hörspiel in liebevoller Aufmachung.

Bernd Wachsmann



CD | CD-Anzahl: 2 | Erschienen: 01. November 2006 | ISBN: 97833980582032 | Laufzeit: 115 Minuten | Preis: 19,99 Euro

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