Neben dem übermächtigen Photoshop ist die Ulead-Software "PhotoImpact" immer nur abgeschlagen auf den Plätzen, aber für viele Amateure ist es auch eine preiswerte Alternative. Zur zwölften Entwicklungsstufe hat Kay Michael Kuhnlein ein Buch mit den nötigen Tricks veröffentlicht.

In zehn Kapiteln erklärt Kuhnlein die PhotoImpact-Welt. Dabei will er gar nicht die Bedienungsanleitung ersetzen, sondern greift sich nach einer nicht allzu langen allgemeinen Einführung besondere Punkte heraus, die er dann dafür auch intensiver erklärt.

Nachdem es in der Einführung um wichtige Werkzeuge ging, vor allem auch um neue Werkzeuge, geht es dann mit den Effekten weiter, mit denen man aus Fotos ganz neue Kunstwerke schaffen kann. Wie man die komplizierteren Filter anwendet, wo man noch mehr Effekte findet, als unter dem Programmpunkt Effekte, alles das erklärt Kuhnlein.

Wie man Bilder rettet, wie man retuschiert und dunkle Stellen aufhellt, gehört ebenso zu den wichtigen Kapiteln des Buches, wie das Freistellen, also das Herausnehmen wichtiger Motive aus dem Bildkontext. Besonders bei kreativen Arbeiten ist das sehr wichtig, und von Hand ist es immer sehr aufwändig, die kleinen Tricks, die Kuhnlein hier ausbreitet, sind da schon sehr hilfreich.

Dann kommt Glamour und der Che Guevara-Effekt - letzterer heißt so, nach dem nicht völlig unbekannten Bild. Auch die Line-Art-Technik - ein Bild scheint seitwärts auszulaufen - hat ihr Kapitel, genau wie das Schummeln mit Urlaubsfotos, auf denen eigentlich immer Sonne ist, oder zumindest ein malerischer Vollmond. Im letzten Kapitel geht es noch darum, wie man jetzt die Bilder optimal zu Papier bringt, also um den optimalen Umgang mit dem Drucker - und schon ist das Buch zu Ende.

Na ja, so richtig viel ist das nicht, aber das was Kuhnlein erklärt, erklärt er ordentlich, und wissenswert ist das meiste auch. Nicht unbedingt ein Buch für Anfänger und ganz sicher nichts für Puristen der Fotografie, denn das, was Kuhnlein einen echten Hingucker nennt, würden viele wegen ausgefransten Lichtern gar erschreckend finden. Hier geht es um Bildbearbeitung, also nicht nur ums Schummeln, sondern auch um die grafische Bearbeitung, durch die aus schnöden Fotos spannende Bilder werden, auch wenn die dann vielleicht nicht mehr so viel mit guter Fotografie zu tun haben. Optimal sind die Tipps, die der Autor gibt, aber nicht unbedingt die Fotos, mit denen er diese Tipps illustriert, da gibt es sicherlich zum Teil besseres Material. Aber eine flotte Aufmachung und gute Erklärungen wiegen kleine Mängel auch wieder auf. Lobenswert, mal ein Buch zu machen, das nicht PhotoShop zum Thema hat und empfehlenswert für alle, die gerne mit Bildern spielen.