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 Bleeding Violet

Niemals war Wahnsinn so verführerisch

Autoren: Dia Reeves
Übersetzer: Zoe Beck
Verlag: Baumhaus Verlag

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Dieses Buch ist alles andere als gewöhnlich, genau wie seine Hauptfigur und der Handlungsort.
Die 16-jährige Hanna trampt nach dem Tod ihres Vaters zu ihrer Mutter, der sie, seit sie sich erinnern kann, nie begegnet ist. Nur aus den Erzählungen ihres Vaters und seiner Familie kann sie sich ein Bild ihrer Mutter Rosalee machen; das soll sich nun ändern. Rosalee lebt in einer beschaulichen Kleinstadt - sehr zur Verwunderung ihrer Tochter, deutet doch alles, was ihr Vater ihr erzählt hat, darauf hin, dass ihre Mutter ebenso ungewöhnlich ist wie sie selbst. Allein muss Hanna diese Reise nicht auf sich nehmen, sie wird begleitet vom Geist ihres Vaters, der immer wieder mit ihr spricht und ihr Tipps und Handlungsanweisungen gibt. Aber das ist nicht das einzige, was an Hanna merkwürdig ist. Zu ihrer Überraschung fällt sie in der Kleinstadt Portero kaum auf, zum ersten Mal fällt ihre Verrücktheit ihrer Umgebung gar nicht richtig auf – was kein gutes Zeichen ist. Portero leidet unter einer Dämonenplage, und auch einige andere Dinge sind hier ganz und gar nicht beschaulich und normal. Hanna verliebt sich in den Dämonenjäger Wyatt. Um ihm nah zu sein und ihre Mutter zu beeindrucken, schließt sie sich ihnen an und entdeckt dabei so einiges hinter den Kulissen dieses Städtchens.

"Bleeding Violet" ist ein absolut skurriler Roman mit einer verrückten Protagonistin und durchgeknallten Charakteren. Eine perfekte Mischung eigentlich, wenn man eine gewisse Portion Absurdität mag. Hier kommen sogar noch blutige Kämpfe und kleinere Gewaltorgien dazu, abgerundet mit einem winzigen Schuss Romantik und Famliengeheimnissen. Mit dieser Mischung ist "Bleeding Violet" nicht unbedingt ein Mädchenbuch, auch wenn der Klappentext und die Gestaltung diesen Schluss nahe legen. Eher ist es geeignet für alle Leser, Jugendliche oder Erwachsene, die überdrehte und skurrile Geschichten lieben und sich durchaus darauf einlassen können, wenn nicht alles mit logischen Gesetzen erklärbar ist.

Das die Charakterentwicklung und die Beziehung der Personen untereinander dabei etwas zu kurz kommt, darf bei diesem Feuerwerk der Einfälle nicht verwundern. Die Autorin Dia Reeves konfrontiert ihre Leser mit einer Heldin, die ihre Probleme notfalls mit dem Nudelholz löst, Stimmen hört und unberechenbar wird, wenn sie die Medikamente gegen ihre manisch-depressive Störung vergisst. Durch die ungewöhnliche Sicht- und Denkweise der Protagonistin und den Schauplatz, der voller unvorhersehbarer Ereignisse steckt, fühlt man sich fast wie in einem Märchen – allerdings einem, das heftig mit unterschiedlichsten Drogen experimentiert hat. Hanna selbst ist eine tolle Protagonistin, die den Leser fasziniert und ihn tief in ihre Welt und ihre Denkweise zieht.

"Bleeding Violet" ist nichts für Leser, die Wert auf eine tiefgehende Story und logisch nachvollziehbare Ereignisse legen. Für die Fans von skurrilen Geschichten, ein bisschen Dämonenüberfall und einigem an Blut und Kämpfen, gemischt mit herrlichem Humor, ist dieses Buch unbedingt einen ausgiebigen Blick wert.

Und wer nach diesem Buch Lust auf mehr hat, darf sich freuen: Ein zweiter Teil um das merkwürdige Städtchen Portero ist geplant, allerdings mit neuen Hauptcharakteren.

Eine Leseprobe findet sich hier auf den Seiten des Verlags

Anja Thiemé



Hardcover | Erschienen: 14. Januar 2011 | ISBN: 978-3833938450 | Originaltitel: Bleeding Violet | Preis: 14,99 Euro | 384 Seiten | Sprache: Deutsch

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