Photoshop ist ein mächtiges Tool, wenn es um die digitale Bildbearbeitung geht. Doch nur die Wenigsten kennen all seine Funktionen und können sie auch effektiv einsetzen. Maike Jarsetz hat mit "Das Photoshop-Buch für digitale Fotografie" ein Werk veröffentlicht, dass dem Leser all die Techniken nahe bringt, die besonders Fotografen interessieren dürfte. Es ist bereits ihr zweites Buch zu diesem Thema. Das erste war speziell auf die Programmversion CS2 zugeschnitten, die aktuelle Veröffentlichung widmet sich CS3. Aber es handelt sich trotzdem nicht nur um ein einfaches "Update". Man findet hier viel Neues, wobei die Autorin sich besonders auf die Wünsche der Leser konzentriert und diese berücksichtigt hat. So ist ein Werk entstanden, das garantiert die Informationen enthält, die Fotografen suchen.

Das Photoshop-Buch ist in übersichtliche Kapitel gegliedert, die sich jeweils mit einem wichtigen Bereich beschäftigen. Den Anfang macht die Bildorganisation, denn auch wenn man hier noch nicht die Bildinformationen direkt verändert, ist sie doch nötig. Hier wird natürlich intensiv auf Adobe Bridge eingegangen, das bei Photoshop CS3 automatisch dabei ist. Fragen, die beantwortet werden, sind zum Beispiel: Wie verschlagworte ich meine Bilder? Was ist in der Sortierung von Ordnern möglich? Und wie behalte ich den Überblick? Gleich danach folgt das ABC der Bildbearbeitung. Auch wenn das so klingen mag, als würden hier nur die Standardinformationen vermittelt, die man bereits kennt, wenn man schon mit Photoshop gearbeitet hat, lohnt sich auch für Profis ein Blick. So manchen Trick hat man nämlich entweder schon wieder vergessen oder kennt ihn dann doch noch nicht.

Natürlich spielen RAW-Daten in der modernen Entwicklung der digitalen Fotografie eine wichtige Rolle, darum hat die Autorin diesem Bereich ein komplettes Kapitel gewidmet. Anschließend erklärt sie, wie man Belichtungs- und Farbkorrekturen vornimmt, was bei Schwarzweiß-Bildern zu beachten ist, erklärt Retusche und Reparaturen allgemein und im Speziellen auf die Portraitfotografie angewandt, führt den Leser in das Scharf- und Weichzeichnen ein, zeigt, wie man freistellt und montiert und was man mit Perspektiven für Effekte erzielen kann. Zuletzt fügt sie noch einige grundlegende Informationen an, die das Arbeiten sichtlich erleichtern. Gerade hier ist man überrascht, wie viel es noch zu lernen gibt.

Das Buch ist in Lektionen aufgeteilt. Die Autorin zeigt anhand von ganz bestimmten Bildern, was getan werden kann. Man sieht sowohl das Original als auch das Endergebnis, so dass man auf den ersten Blick sieht, was verändert wurde. Dann folgt eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, die mit zahlreichen Bildern unterstützt wird. Diese sind komplett farbig, was das Arbeiten mit dem Buch ungemein erleichtert. So gehen keine Details verloren und alles bleibt klar nachvollziehbar. In der Anleitung wird wirklich sehr genau beschrieben, was gemacht werden muss, damit man zum gewünschten Ergebnis gelangt, trotzdem kann es ein, dass sich manche Informationen beim reinen Lesen nicht festsetzen. Dafür finden sich aber alle Beispieldateien auch auf der beiliegenden DVD, so dass man die Projekte direkt am Rechner nacharbeiten kann. Der Lernerfolg ist somit garantiert. Einige der schwierigsten Lektionen liegen zusätzlich als Video-Trainig auf DVD bei. Hier wird auch auf die Unterschiede zwischen den Photoshop-Versionen CS2 und CS3 eingegangen und erklärt, was alles neu ist. Vorne im Buch befindet sich ein persönlicher Zugangscode, mit dem man online Buch-Updates abrufen kann, da die Entwicklung im Bereich Software bekanntlich extrem schnell voran geht. Dieser Service ist zwar typisch für den Verlag Galileo, verdient aber wegen der großartigen Idee und der guten Kundenbetreuung immer wieder eine Erwähnung.

"Das Photoshop-Buch für digitale Fotografie" ist ein wirklich großartiges Werk. Es eignet sich für Anfänger, die bisher nur einen groben Einblick in das Programm hatten, genauso wie für Profis, die noch weiter in die Materie einsteigen möchten. Man kann es am Stück lesen oder als Nachschlagewerk nutzen. Für Fotografen, die mit Photoshop CS3 arbeiten, kann man es als Standardwerk empfehlen.