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König Wilfried der Wohlriechende hat drei Söhne. Sie lernen reiten, kämpfen und befehlen. Sie lernen, was Wilfried einst von seinem Vater lernte.
Doch bei der Geburt seiner ersten Tochter stirbt die Königin und Wilfried ist ratlos. Was bringt man einer Tochter bei?
Da er sich nicht zu helfen weiß, lässt er Violetta genau das lernen, was auch seine Söhne gelernt haben. Doch Violetta ist klein, schwach und kann kaum das Schwert halten, mit dem sie kämpfen lernen soll.
Bald nennen sie ihre Brüder nur noch Violetta Spinnenbein, Violetta Mückenstark oder gar Violetta Fliegenschreck. Doch Violetta gibt nicht auf. Ihre Zofe Emma stärkt ihr den Rücken, indem sie hervorhebt, um wie viel schlauer doch Violetta ist. So übt Violetta von nun an nur noch heimlich, des Nachts und ohne ihre Brüder. Sie wird stärker, flinker und raffinierter als ihre Brüder. Die Pferde lieben sie und werfen sie nicht ab, den Gegnern weicht sie aus und übertölpelt sie.
Doch eines Tages will der König ein Turnier veranstalten. Der Hauptpreis für den Sieger ist Violetta. Sie soll als Braut dem Gewinner übergeben werden. Da ist guter Rat teuer, denn die sechzehnjährige Violetta denkt gar nicht daran, einen der dummen, tölpelhaften Ritter des Landes zu heiraten.
Mittlerweile ist im März 2007 die siebte Auflage von "Der geheimnisvolle Ritter Namenlos" bei "Fischer Schatzinsel" erschienen. Selten werden Kinder- und Bilderbücher immer wieder neu aufgelegt und sechs Jahre sind ein selten hohes Alter für unsere schnelllebige Zeit.
Man kann fast von einem Kinderbuchklassiker sprechen. Schlägt man dieses großformatige, gebundene Buch auf und beginnt den Text von Cornelia Funke zu lesen oder die Bilder von Kerstin Meyer zu betrachten, merkt man schnell warum.
Dieses Abenteuer ist einfach nur schön. Eine einfache Geschichte, "herrliche" Charaktere - allen voran die liebe, süße und doch so wehrhafte Violetta -, stimmige, liebenswerte Zeichnungen und ein Schluss, der herzerwärmend und passend zugleich ist.
Das Duo Funke/Meyer beweist einmal mehr, dass sie zusammen einfach perfekte Kinderunterhaltung bieten.
Selbst wenn man einwänden könnte, dass die Geschichte vorhersehbar ist und die Bilder keine großen Überraschungen bieten, ist es gerade das Zusammenwirken von Wort und Bild, das den Kindern und auch den vorlesenden Eltern gefällt.
Wer will nicht Violetta sein (oder der Rosenzüchter des Königs - warum, wird nicht verraten) und gegen übermächtige Gegner kämpfen, wer will sich nicht stellvertretend für Violetta gegen sein Schicksal stemmen.
Diese Geschichte wird zu den oft gewünschten Standardwerken der "Zu-Bett-geh-Bücher" in jeder Familie, die es erworben hat, gehören - wetten?