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Für Bruder Hilpert von Maulbronn, den Bibliothekar im Kloster Maulbronn, geht es fast zu ruhig her. Es ist noch kein Jahr vergangen, da hat er noch kriminalistische Fälle gelöst, um sich nun wieder in den Klosteralltag einfügen zu müssen. Doch selbst in der Heimat können seltsame Ereignisse auf ihn lauern. Als ein Mitbruder die Vorboten des Teufels sieht, weil die Hühner keine Eier legen, macht sich der Bibliothekar noch keine großen Sorgen. Schlimmer wird es, als die junge Frau Mechthild, von wütenden Dorfbewohnern verfolgt, sich ins Kloster flüchtet, denn ihr wird Hexerei vorgeworfen.
Zu ihrem Schutz lässt Hilpert sie bewachen und im Kloster unterkommen, doch es gibt immer neue Beweise dafür, dass Unheil heraufzieht. Als Bruder Severus' Leichnam gefunden wird, gibt es für die anderen Klosterbrüder kein Halten mehr. Sie erkennen in jedem neuen Unglück die Handschrift des Teufels. Nach Kräften bemüht sich Hilpert, die Panik zu bremsen und Ruhe einkehren zu lassen. Aber alle seine Versuche sind vergebens, als Großinquisitor Remigius von Otranto sich der Sache annimmt. Ihm geht es hierbei nicht allein um den Hexenprozess, sondern ebenfalls darum, Hilbert zu schaden, denn sie sind seit Jahren erbitterte Feinde. Und kurz darauf erfolgt ein zweiter Mord.
"Die Bräute des Satans" ist ein historischer Kriminalroman, der im Jahr 1417 im Kloster Maulbronn spielt. Uwe Klausner lässt hier abermals seinen gewitzten und intelligenten Bibliothekar Hilpert in einen Kriminalfall geraten, den er mit Menschenkenntnis und Überzeugung zu lösen vermag. Das Interessante hierbei ist, dass die Ereignisse in einer sehr kurzen Zeit sich zu einem brisanten Kriminalfall aufschaukeln, der anfangs unlösbar scheint, da derjenige, der die Morde begeht, nicht unbedingt der Schuldige ist. Hinzu kommen noch die persönlichen Zwistigkeiten zwischen den Hauptpersonen, wie die Grausamkeiten unter den Novizen oder der persönliche Hass zwischen Hilbert und dem Großinquisitor.
Geschickt versteht es Uwe Klausner, sein Kloster mit vielen unterschiedlichen Charakteren zu bevölkern. In seinem sehr eng gesteckten Zeitrahmen und dem geringen Umfang der Geschichte gelingt es ihm doch, ein vollkommenes Bild der Klosterbewohner und der Ereignisse des Umlands wiederzugeben. Gebannt verfolgt der Leser die Entwicklung der anfänglich eher harmlosen Verdächtigungen gegen die junge Frau, bis das Tempo zulegt und immer mehr Todesopfer zu beklagen sind. Derweil verzwirbeln sich zusätzlich anfangs unzusammenhängende Ereignisse zu einem einzigen Strang und bringen sich gegenseitig noch weiter in Fahrt.
Wer sich "Die Bräute des Satans" als Lektüre vornimmt, erkennt, dass es einen großen Reiz in sich birgt, historische Kriminalromane zu lesen, die in Deutschland spielen. Da der persönliche Bezug zu den Ortschaften größer ist, wirkt die Erzählung dadurch zusätzlich um ein Stück realistischer. Gleichzeitig spinnt Uwe Klausner seine Geschichte um Mord und Hexerei so geschickt, dass man gebannt bis zum Schluss durchliest, an dem alle Fäden zusammengeführt werden. Wirklich spannende Unterhaltung!