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 Die Wandlitz-Papiere

Autoren: Walter K. Ludwig
Illustratoren: Ralf Kramp
Verlag: KBV

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Moritz Lenz ist Bibliothekar in Hamburg und genießt sein ruhiges und beschauliches Leben. Er hört gern klassische Musik und geht gern Sushi essen oder einen Milchkaffee trinken. Nur den Kontakt zu seinen Mitmenschen meidet er, sowohl zu seinen Nachbarn im Haus, als auch zu seinen Kollegen. Für diese ist er natürlich etwas komisch, anders eben. Ihm ist es egal.
Sein ruhiges Leben wird jäh gestört, als er einer Kollegin das Leben rettet, als auf diese ein Mordanschlag verübt werden sollte. Durch Zufall hätte er, so seine Aussage gegenüber der Polizei, bemerkt, wie sie beschattet worden wäre. Von nun an ist es vorbei mit der Ruhe. Das Bundeskriminalamt, ja sogar der Staatsschutz schalten sich in die Ermittlungen mit ein und stellen Fragen über Fragen. Moritz Lenz wird das Gefühl nicht los, dass mehr hinter der Sache steht, als man ihm gegenüber zugeben will. Als es dem Attentäter auch noch gelingt, aus der Untersuchungshaft zu fliehen, fangen die Ereignisse an sich zu überschlagen. Die Antworten auf Moritz Lenz Fragen deuten auf eine Spur in die Vergangenheit, als es noch zwei deutsche Staaten gab.

Walter K. Ludwig lässt es in seinem ersten Krimi zunächst sehr ruhig, fast sogar langweilig angehen. Gemütlich, so wie das Leben seines Hauptdarstellers Moritz Lenz. Aber schon kurz nach dem Anfang beginnt er geschickt, die Spannung aufzubauen, die sich von nun an durch den ganzen Krimi zieht. Der Leser bekommt mal einen Hinweis hier, mal eine Andeutung dort, manchmal weiß der Leser schon im Vorfeld, was als nächstes passieren könnte, was der Spannung aber nicht abträglich ist. Dafür gibt es im langsam entstehenden Gesamtbild immer noch zu viele Lücken, die sich dann auch erst am Ende zusammenfügen. So schafft es Walter K. Ludwig, beim Leser das Interesse zu wecken, immer weiter zu lesen und das Buch nicht aus der Hand legen zu wollen.

"Die Wandlitz-Papiere" ist ein durchaus gelungenes Erstlingswerk. Geschickt verknüpft Ludwig die deutsche Geschichte mit einer tagesaktuellen Handlung. Das dargestellte Szenario kann man zwar wirklich nur als fiktiv bezeichnen, dennoch findet man immer wieder Bezüge zu tatsächlichen Gegebenheiten und es kann passieren, dass man in der einen oder anderen Sache nachrecherchiert, nur um dann tatsächlich feststellen zu müssen, dass sie frei erfunden ist.

Gegenüber dem Verlauf der Handlung ist das Ende leider etwas unspektakulär, aber immer noch schlüssig. Daher eine eindeutige Empfehlung, dieses Buch zu lesen.

Daniel Vinz



Taschenbuch | Erschienen: 1. November 2007 | ISBN: 9783940077219 | Preis: 9,50 Euro | 250 Seiten | Sprache: Deutsch

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