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 Die Wurmgötter

Autoren: Brian Keene
Übersetzer: Michael Krug
Verlag: Otherworld Verlag

Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Die Chefs vom Otherworld Verlag lieben offenbar Endzeitszenarien und deswegen haben sie auch Brian Keene schon zum zweiten Mal ins Programm genommen. Doch wo man im Reich der Siqqusim auf schwarzhumorige Zombies traf, geht es bei den Wurmgöttern mit riesigen Tintenfischen, Würmern und ziemlich hübschen Meerjungfrauen in ein nasses Extrem.

Teddy Garnett ist ein alter Mann, schon über achtzig Jahre alt, und als es eines Tages nicht mehr aufhören will zu regnen, bleibt er in seinem Häuschen in den Bergen und lässt sich nicht mit evakuieren, wie es die meisten seiner Nachbarn machen. Es regnet immer weiter. Als er nach ein paar Wochen Entzugserscheinungen bekommt, weil sein Vorrat an Kautabak zu Ende ist, versucht er ins nächste Dorf zu fahren, doch das ist verschwunden, dort breitet sich ein riesiger See aus.
Immerhin kommt bald ein ebenso betagter Freund vorbei, und sie versuchen, gemeinsam ein bisschen die Gegend zu erkunden. Dabei treffen sie auf Earl, einen seltsamen Nachbarn, der noch verrückter geworden ist. Inzwischen passieren allerdings auch seltsame Dinge. Tiere scheinen bei lebendigem Leib zu verschimmeln, und Würmer tauchen auf, die wahrlich ein bisschen zu groß wirken.
Dann stürzt ein Hubschrauber ab, von dem verrückten Earl abgeschossen. Kevin und Sarah, zwei junge Leute, können sich aus dem Wrack retten, der Rest kommt ums Leben. Und Kevin erzählt dann seine Geschichte über riesige Kraken, über eine Meerjungfrau und seltsame Teufelsanbeter ...

Ein alter Mann erzählt eine Geschichte - das muss kein Nachteil sein -, aber die ersten gut hundert Seiten spürt man aus der Erzählung von Teddy Garnett die Langeweile, die man haben muss, wenn man wochenlang niemanden sieht. Man liest auch lange, ohne dass etwas passiert. Auch als Teddys Freund Carl hinzukommt, bleibt das Buch ziemlich langweilig. Erst beim Eintreffen von Kevin und Sarah wird die Sache spaßig und packend, da werden viele Leser aber nicht mehr hinkommen, zu mühsam ist der Weg dahin - schade eigentlich.
Was auch ein bisschen fehlt, ist so was wie eine Auflösung, man möchte doch irgendwie wissen, was eigentlich passiert ist, dass die Sintflut sich wiederholt. Aber da gibt es keine wirkliche Erklärung zu.
Brian Keene ist ein toller Autor, das zeigt er auch in diesem Buch, aber leider zu spät. So humorig und packend er eigentlich erzählen kann, hier gibt es erst mal über hundert Seiten atmosphärisches Rauschen, und dann wird es spannend.
Nein, so funktioniert das nicht, da hilft auch keine hübsche Aufmachung mit Lesebändchen, der Roman bleibt einfach ziemlich flach und erscheint nicht zu Ende gedacht. Für dieses Thema hätte Keene sich mehr Raum und Zeit lassen sollen, so kratzt er nur an der Oberfläche und verbreitet auch noch fast die Hälfte der 280 Seiten Langeweile, das geht wirklich besser.

Holger Hennig



Hardcover | Erschienen: 1. November 2007 | ISBN: 9783950218596 | Originaltitel: The Conqueror Worms | Preis: 18,95 Euro | 280 Seiten | Sprache: Deutsch

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