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Syd Field ist nicht nur selbst Drehbuchautor, sondern mit seinen Büchern auch ein Guru der Drehbuchautoren, denn er bringt der Welt bei, wie man ein Drehbuch richtig schreibt. Zehn Jahre nach dem Erscheinen der englischen Ausgabe gibt es nun bei Autorenhaus auch eine deutsche Ausgabe.
"Die häufigsten Probleme beim Drehbuchschreiben und ihre Lösungen" ist eine Ergänzung zum Klassiker "Das Drehbuch". Wie es also prinzipiell geht, sollte man schon wissen, wenn man sich an dieses Werk macht. Syd Field erklärt in der Einleitung erst mal, was überhaupt ein Problem ist und wie Autoren es selbst erkennen können. Dann kommt das eigentliche Buch, und damit vier Teile, in denen es um verschiedene Bereiche des Drehbuchs geht.
Einige weit verbreitete Probleme hat allgemeine Minuspunkte von Drehbüchern im Visier. Zum Beispiel, dass alles, was man sieht, sprechende Köpfe sind und nichts passiert, aber auch andere Phänomene, die nur zu einem Ergebnis führen: Langeweile.
Alles dreht sich dann in
Probleme des Plots um die Handlung an sich, darum, ob genug Inhalt in der Geschichte ansammelt, wie der Rhythmus ein Skript verbessern und verschlechtern kann, wie man schon im Drehbuch die visuellen Umsetzungen plant.
Jeder Teil ist immer ein bisschen länger als der vorherige, und bei
Probleme der Figur gibt es schon fünf Unterkapitel, in denen der Begriff der "Figur" noch mal geklärt wird. Hier zeigt Field, wie man flache Figuren verhindert, welche Tricks es gibt, um einfach mal ein bisschen Hintergrund zu generieren, oder wie man Passivität verhindert.
Das letzte und somit längste Kapitel heißt
Strukturprobleme und da geht es so richtig in die Tiefe des Drehbuchs. Was, wenn der Anfang nicht funktioniert, was, wenn das Ende schrecklich ist? Auch hier kann Syd Field, immer auch anhand von Beispielen, helfen und Strategien entwickeln, mit denen man gegen diese Probleme ankommt.
Vor jedem Kapitel gibt es eine kleine Checkliste, und auch wenn man manchmal das Gefühl hat, die Fragen darin wiederholen sich immer wieder mal, können die Fragen, wenn man sich denn traut, sie ernsthaft zu beantworten, schon die halbe Miete sein, wenn man sein Drehbuch verbessern will. Aber auch das, was in den Kapiteln drin steht, sollte den Nachwuchsautoren wirklich weiterbringen - zumindest, wenn man akzeptieren kann, dass das Verfassen eines Drehbuchs wie alles andere Schreiben auch, erst mal Handwerk ist.
Dieses Handwerk beherrscht Syd Field und er versteht es so tief, dass er seinen Lesern auch wirklich etwas beibringen kann. Dabei ist er nicht ganz so systematisch wie die Inhaltsangabe das vielleicht vermuten lässt; auch gibt es hier und da Sachen, wo er sich ein bisschen wiederholt - aber letztlich prägt es sich ja dadurch auch besser ein. Dieses Buch setzt an dem Zeitpunkt ein, da der Leser schon ein Drehbuch in der Schublade liegen hat, aber auch wenn das nicht gegeben ist, ist dieses unterhaltsame Buch ein wirklicher Wegweiser durch die Schwierigkeiten des Drehbuchschreibens.