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Das Fotografieren von nackten Körpern, die Aktfotografie, ist ein heikles Thema, aber durchaus auch ein sehr beliebtes. Stefan Weiss hat ein Lehrbuch zum Thema geschrieben, natürlich mit vielen Bildbeispielen, dass vor allem den klassischen Frauenakt erklärt.
Stefan Weiss beginnt mit einer Einführung in die Aktfotografie, in der er sich auch eindeutig positioniert. Er lehnt quasi sämtliche erotische Fotografie ab, von Pornografie ganz zu schweigen. Es geht um den ästhetischen Akt - also nackte Haut ohne Leidenschaft.
Weiss erklärt den sensiblen Umgang mit den Modellen, die sich ja nun mal sehr intim zeigen müssen. Dann geht es um das Drumherum, die Möglichkeit eines eigenen Studios, die Kamera und das Licht.
Dann gibt es eine ganze Reihe von Fotos, die Weiss genau analysiert, in denen er die verschiedenen Posen durchgeht und erklärt, wie man mit Licht arbeitet und spielt. Außerdem gibt es auch noch die digitale Bildbearbeitung, der auch noch ein Kapitel gewidmet wird.
Die Leidenschaft, die der nackten Haut fehlt, fehlt auch dem Buch und seinen Fotos. Dass es lebendige Menschen sind, die da fotografiert werden, ist nicht so oft zu bemerken. Alle Posen sind schon tausendfach gesehen, die Ausleuchtungen sind klassisch, ja, da ist alles so klassisch, dass man alles schon mal woanders besser gesehen hat. Dabei bräuchte es doch wenigstens ein paar Fotos, die ein gewisses Maß an Kunsthandwerk übersteigen, um den Leser des Buches wirklich weiterzubringen.
Aber es fehlt nicht nur bei den Bildern, sondern auch bei der Sprache. Das Buch ist langatmig, versucht immer so brav wie möglich zu bleiben, und wirkt dadurch bei einem eigentlich ja ansprechenden Thema absolut blutleer.
Alles, was man hier mühsam lernen kann, ist Kunsthandwerk. Aktfotografie ist aber eine Kunst, die kann man also hier nicht lernen.