Aquarelle sind nicht gerade die Bilder, die man sofort mit dem Expressionismus in Verbindung bringt. Und doch ist einer der bekanntesten deutschen Maler des Expressionismus, Emil Nolde, gleichzeitig einer der größten Aquarellisten des 20. Jahrhunderts. So sind seine Aquarelle immer noch so beliebt, dass DuMont ihnen auch in diesem Jahr, zusammen mit der Nolde Stiftung, einen Kalender widmet. Das Besondere bei "Emil Nolde - Aquarelle 2010" ist, dass es auch dieses Mal wieder Werksbeschreibungen und eine bebilderte Biografie im Kalender gibt und man somit etwas mehr über den Künstler und seine Bilder erfährt als normalerweise bei Kalendern üblich.

Ebenfalls für Kalender eher ungewöhnlich, aber für die Nolde-Kalender von DuMont typisch ist, dass sich das Kalendarium nach den Bildern richtet. Es ist hier nicht immer nur am unteren Rand der Kalenderseiten zu finden, sondern eben auch mal rechts oder links vom abgebildeten Bild, wenn es das Format erfordert. Das sorgt nicht nur für ein abwechslungsreiches Erscheinungsbild des Kalenders, sondern auch dafür, dass die Bilder nicht gestaucht oder gestreckt wirken oder viel zu viel weißen Rand um sich haben.

Zusammengehalten wird dieser Kalender von einer Klebebindung, die in der Mitte ein Loch mit fünf Millimetern Durchmesser zum Aufhängen bereitstellt. An größere Haken und dergleichen kann man den Kalender also nicht oder nur schwer befestigen, da die Öffnung dazu zu schmal ist. Durch diese Bindung kann man die Kalenderblätter auch nicht umblättern, sondern muss sie abreißen. Die Seiten sind dazu am oberen Rand perforiert.
Das Kalendarium besteht aus zwei Zahlenstrahlen, in deren Mitte die Angaben der Wochentage stehen – wenn der erste also kein Montag ist, beginnt der Zahlenstrahl etwas versetzt. Sonn- und Feiertage sind schwarz, die restlichen Tage grau abgebildet. Allerdings ist nicht auf den Seiten angegeben, welche Feiertage wann sind - so muss man raten, warum beispielsweise der 24. Mai ein Feiertag ist.

Der Kalender beinhaltet die unterschiedlichsten Aquarelle von Nolde. Thematisch wurde hier kein bestimmter Schwerpunkt gesetzt, sondern eher die ganze Bandbreite seines Schaffens gezeigt. Von Frauenportraits über Landschaften bis zu Stillleben von Tieren oder Blumen ist hier alles vertreten. Die Bilder von Nolde sind in hervorragender Qualität abgedruckt. Die Farben sind kräftig und die Drucke voller Details. Hinzu kommt noch die gute Papierqualität, die das Betrachten der Abbildungen wirklich zu einer Freude macht. Zudem erhält man noch Informationen zu jedem Bild wie Name, Entstehungszeit und die Ausmaße der Originale. Wer noch mehr wissen möchte, der findet hinter dem Dezember noch eine genauere Beschreibung der einzelnen Bilder, ihrer Hintergründe und Entstehungsgeschichte auf zwei Seiten verteilt.
Wiederum dahinter findet man auf den letzten beiden Seiten eine Biografie Noldes mit zahlreichen schwarzweißen Fotografien.

"Emil Nolde - Aquarelle 2010" biete eine Reihe von Noldes großen Aquarellen und bietet zudem die Möglichkeit, mehr über Maler und Werk zu lernen. Somit ein ideales Geschenk für Nolde-Verehrer und solche, die den Maler erst kennenlernen wollen.