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 Feuermann

Autoren: Torkil Damhaug
Übersetzer: Knut Krüger
Verlag: Knaur

Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
In Oslo geht ein Feuerteufel um, erst sterben nur Tiere, dann gehören auch Menschen zu seinen Opfern. Währenddessen bandelt der Abiturient Karsten mit seiner Klassenkameradin Jasmeen an, doch ihre pakistanische Familie ist gegen eine Beziehung und droht dem Paar. Unterstützung erhält Karsten von Adrian, einem Referendar, der Kontakte zu einer rechten Gruppierung pflegt und seinen jungen Freund dort einführt. Eines Tages kommt es zur Eskalation, der Teenager verschwindet spurlos und acht Jahre später fragt sich seine jüngere Schwester immer noch, was damals wirklich passierte. Synne macht sich auf Spurensuche und kreuzt dabei die Wege des Feuerteufels.

Torkil Damhaugs Buch wird zu Recht vom Verlag nicht als Thriller bezeichnet. Zwar begeht der titelgebende Feuerteufel durchaus Morde, aber der Autor stellt vor allem die Frage, wie sich Menschen manipulieren lassen und welchen Einfluss Enttäuschung und Vernachlässigung haben. Auch wenn die Spannung nicht zum Zerreißen ist, bleibt der Leser bis zum Schluss am Ball, um zu erfahren, was tatsächlich mit dem verschwundenen Jugendlichen passiert ist.

"Feuermann" lässt sich in zwei große Abschnitte einteilen. Im ersten Teil spitzen sich die Ereignisse um Karsten langsam, aber immer weiter zu, bis es zum vorläufigen Höhepunkt kommt. Parallel dazu treibt der Pyromane sein Unwesen und der Leser rätselt, welche Zusammenhänge zwischen diesem Feuerteufel und den Problemen der Jugendlichen bestehen. Zwar wird die Handlung immer mal wieder aus der Sicht des Feuermanns geschildert, aber trotz dieser Einblicke in sein Seelenleben bleibt der Täter dem Leser fremd. Ab der zweiten Hälfte dreht sich alles um Synnes Suche nach ihrem verschwundenen Bruder. Dabei versucht sie die Ereignisse von vor acht Jahren zu rekonstruieren und auch für den Leser fügen sich die Puzzleteile langsam zusammen, eine neue Sicht auf die vergangenen Vorfälle entsteht.

Karsten ist hin- und hergerissen. Jasmeens muslimische Familie ist sehr konservativ und ihr Bruder gehört einer Jugendgang an, die Karsten bedroht, wenn er weiter Kontakt zu seiner Klassenkameradin hat. Auf der anderen Seite steht eine paramilitärische Organisation, die der Meinung ist, Norwegen würde von Ausländern und insbesondere Moslems unterwandert. Kein Wunder, dass Karsten zwischen die Fronten gerät und das Schicksal seinen Lauf nimmt. Wenn dann noch verletzte Eitelkeiten und Gefühlskälte hinzukommen, ist der Zündstoff vorprogrammiert.

Fazit: "Feuermann" ist kein Buch, das den Leser vor Spannung alles um sich herum vergessen lässt, dennoch bewegt die Frage nach dem Schicksal des verschwundenen Teenagers. Der Autor schafft es, den Leser bis zum Ende zu überraschen.

Annika Schukies



Taschenbuch | Erschienen: 1. August 2014 | ISBN: 9783426505809 | Originaltitel: Ildmannen | Preis: 9,99 Euro | 640 Seiten | Sprache: Deutsch

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