Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Glück | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Spielregel | |
Strategie | |
Chicago im Jahre 1930 ist ein heißes Pflaster. Rivalisierende Banden regieren die Stadt und schmieren die Polizei und die Regierung. Wer nicht ins System passt, der wird erschossen oder mit neuen Betonfüßen im Wasser versenkt. Es ist eine harte Gegend und nur derjenige mit dem größten Einfluss gewinnt, der, der am Ende beweist, dass er der härteste "Gangster" ist.
Wie könnte es anders sein: Die Spieler schlüpfen in die Rolle bestimmter Gangsterbosse und erhoffen sich, am meisten Ruhm und Reichtum anzuhäufen. Hierfür benötigen sie genug Präsenz in den wichtigen zehn Gebieten. Diese erreichen sie dadurch, dass sie ihre Gangster in der Gegend mit dem Auto abladen und darauf hoffen, dass diese gegenüber den rivalisierenden Banden in der Überzahl sind. Gefährlich ist der Job allemal, denn ungewollte Konkurrenz landet auch mal im Kofferraum und verschwindet an der Gold Coast auf Nimmerwiedersehen.
Der Spielplan ist ein spartanischer Stadtplan von Chicago. Hier bewegen sich die Autos der einzelnen Gangsterbosse, angefüllt mit ihren Handlangern. Je nach eingesetzter Karte kann man sich ein bis drei Gebiete vorwärts bewegen. Bewegt man sich nicht, kann man eigene Gangster aus- oder fremde Gangster einsteigen lassen. Das Spiel selbst ist in drei Spielabschnitte unterteilt, die jeweils mit dem Tag der Abrechnung, an dem der Einfluss der Spieler gezählt wird, enden. Wer nach der letzten Runde den höchsten Punktestand erreicht hat, gewinnt.
Klingt eigentlich ganz einfach, wären da nicht die kleinen Sonderkarten. Diese schützen eigene Gangster, erhöhen den Bewegungsradius oder können fremde Wagen verschieben. Zusätzlich verdoppelt sich per Zufall die Wertung in einzelnen Gebieten, so dass sich das Spielgleichgewicht rasant verschieben kann. Auch liegt die Wertung einzelner Gebiete in den Händen des Glücks, da man hier zwischen eins und sechs jeden Wert erhalten kann.
"Gangster" ist ein Spiel, in dem man schnell am Ball ist. Die Spielregeln sind leicht zu begreifen und das Spielfeld selbst ist sehr spartanisch und übersichtlich. Es benötigt dennoch eine Menge Überlegung, welche Schritte man unternehmen sollte, um seinem Ziel näher zu kommen. Dabei können die anderen Spieler aber auch ein Wort mitreden, was ärgerlich ist, aber okay, denn man selbst tut ja auch nichts anderes. Was allerdings wirklich stört, ist, dass die Zufallsregeln doch einen sehr großen Einfluss darauf haben, wer das Rennen macht. Somit hängt das Spiel zu einem großen Teil daran, wer schlicht und ergreifend Glück beziehungsweise Pech hat und das verdirbt den Spielspaß ein wenig, da so eine gute Strategie komplett wertlos werden kann. Wen das nicht stört, hat in "Gangster" ein schnell lernbares und cooles Spiel gefunden.