Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Brutalität | |
Gefühl | |
Humor | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Ton | |
Für Jamie beginnt der Alptraum, als er eines Nachts beinahe einen Clown überfährt. Er erhält Drohungen und seine Wohnung wird arg verwüstet. Einer seiner Mitbewohner wird von einer Gruppe dämonischer Clowns bedroht und ebenso wie Jaimie in eine bizarre, surreale Welt entführt, in der ein Zirkus die seltsamsten Charaktere und Kreaturen beherbergt. Jaimie und sein Mitbewohner müssen den Clowns eine Vorstellung liefern, um sich ebenfalls als teuflische Spaßmacher zu qualifizieren. Jaimie entdeckt dabei seine dunkle Seite, den Clown J.J., und er weiß, wenn er jemals diese düstere Welt verlassen will, muss er den Kampf gegen sein böses Ich aufnehmen
Der Debütroman des Australiers Will Elliott ist ein düsterer Horror-Roman mit starken Dark-Fantasy-Einflüssen, der den Leser mit einer unheimlichen Welt konfrontiert, in der Grausamkeit und Spaß eng beieinander liegen. Jaimie ist ein recht normal wirkender junger Mann, der unter dem teuflischen Einfluss von Gonko und seinen dämonischen Clowns selbst zum sadistischen Monster mutiert. Elliott gelingt eine einfühlsame und stimmige Atmosphäre aufzubauen, die den Leser, respektive den Hörer, von der ersten Minute an fesselt und nicht mehr loslässt. Leider hängt der Spannungsbogen im Mittelteil ein wenig durch, denn nicht immer wissen Leser und Hörer, wohin die Reise führen soll. Die Lauscherlounge hat sich des Romans angenommen und ein liebevoll aufgemachtes Hörbuch daraus gemacht, gelesen von Oliver Rohrbeck, dem Gründer und Geschäftsführer der Lauscherlounge. Rohrbeck beweist, dass er nicht nur als Star der drei Fragezeichen sein Handwerk versteht, sondern auch den Bereich der düsteren Phantastik angemessen präsentieren kann. Knapp 480 Minuten lang, auf insgesamt sechs CDs, agiert Rohrbeck in Höchstform und liefert dem Hörer eine exorbitante One-Man-Show. Allerdings können die teils schrillen, teils weinerlichen Stimmen der Clowns auch schnell die Nerven strapazieren, und die abgedrehte Story dürfte bodenständigen Thriller-Fans ein wenig zu abgehoben sein. Doch wer sich durch den etwas langatmigen Mittelteil hindurchkämpft, der wird am Ende mit einem starken, dramatischen Finale entlohnt. Technisch ist das Hörbuch sauber und hochwertig produziert worden. Auf eine musikalische Untermalung wurde gänzlich verzichtet, doch wer die stimmliche Akrobatik Rohrbecks zu schätzen weiß, wird den fehlenden Soundtrack auch nicht sonderlich vermissen.
Die Aufmachung des Hörbuchs ist der Lauscherlounge perfekt gelungen. Das Original-Buchcover wurde mit dem Konterfei Oliver Rohrbecks bereichert und ein kleiner Einleger informiert den Hörer über die wichtigsten Daten in Bezug zum Hörbuch.
Fazit:
Ein düsterer, grotesker Horror-Roman als kongeniale Lesung von Oliver Rohrbeck. Bei der einen oder anderen Clown-Interpretation neigt er allerdings zum Overacting.