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Plötzlich ist Samuels und Marthas Welt ganz anders. Eben noch hatten sie Vater und Mutter und nun ausgerechnet an Marthas zehnten Geburtstag sterben ihre Eltern bei einem Autounfall, den die beiden Kinder aber überleben. Von jetzt auf gleich verlieren sie ihre Eltern und müssen das Land verlassen, denn ihre einzige lebende Verwandte ist Tante Eda in Norwegen und diese holt sie zu ihnen. Während Martha mit Schweigen auf die Ereignisse reagiert, wird Samuel von Wut geplagt und mag überhaupt keinen Gefallen an den neuen Umständen finden. Umso weniger sind die Kinder deswegen auch an den Regeln interessiert die Tante Eda ihnen unterbreitet. Die wohl wichtigste ist, nie, wirklich nie, unter keinen Umständen den Schattenwald hinter dem Haus von Tante Eda zu betreten. Aber wie das mit solchen Regeln ist, den einen interessieren sie nicht und der andere hat doch triftige Gründe, sie zu missachten und so finden sich die Martha und Samuel doch im Schattenwald wieder umgeben von tückischen Gefahren wie hinterhältige Wahrheits-Pixies mit ihrer Giftsuppe oder Furcht einflößende Huldren, die jedem Eindringling nach dem Leben trachten.
Mit "Im Schattenwald" hat Matt Haig ein eher ungewöhnliches Buch geschaffen. Wo sonst bekommt man Hinweise während des Lesens, dass man das eine oder andere Kapitel einfach auslassen kann, wenn man einen seiner Charaktere nicht so mag. Auch sonst klingt in diesem Buch oft ein ironischer Unterton mit.
Eingeführt wird der Leser in dieses Buch durch eine kurze Vorstellung aller relevanten Charaktere beziehungsweise all der Wesen, die in diesem Buch eine Rolle spielen, bevor es an die eigentliche Geschichte geht. Der Schreibstil ist hierbei gut lesbar, auch wenn es dich stellenweise schon etwas wie Kaugummi hinzieht. Auf jeden Fall hat Matt Haig eine schöne Idee und die Wesen/Figuren, deren er sich in seiner Welt bedient, zeugen von viel Herz. Etwas sehr plötzlich stellt sich aber das Ende bei diesem Buch ein, was wohl auch den größten Abzug hierbei ausmacht, da sich der Schluss nicht wirklich harmonisch ankündigt und dann fast schon lieblos dahingeklatscht wird, obwohl die grundsätzliche Idee und der Ablauf nicht verkehrt sind, aber mehr Worte sind manchmal doch etwas wert. Zwar fängt sich Matt Haig auf den letzten Seiten wieder, speziell mit dem Schlusssatz, aber das bügelt den Schlussbruch leider nicht wirklich weg.
Zusammengefasst ergibt sich daraus ein befriedigendes Jugendbuch. Etwas ungewöhnlich in seinem Schreibstil, aber durchaus eine nette Idee für ein Buch für zwischendurch. Abschließend sollte man vielleicht noch anmerken, dass der Junge auf dem Cover, der wohl Samuel darstellen soll, verblüffende Ähnlichkeit mit dem Autor hat.