Regionalkrimis sind schon seit einigen Jahren ein Dauerbrenner, und die Eifelkrimis haben einen besonders guten Ruf. Die Reihe der kulinarischen Krimis aus dem Ahrtal, die Carsten Sebastian Henn rund um den Chefkoch und Hobbydetektiv Julius Eichendorff - der ganz nebenbei auch noch Nachfahre des Dichters Eichendorff ist - wird sogar durch ein Hörbuch geadelt, das von einer sehr bekannten Stimme, dem Entertainer Jürgen von der Lippe nämlich, gelesen wird.

Als Julius aus dem Urlaub zurückkommt, kommt ihm so einiges spanisch vor. Der beste Freund, sein Kellner FX - eigentlich Franz-Xaver - ist unglaublich schlecht gelaunt und vermeidet jedes Gespräch. Die Freundin Anna - eine Kommissarin - ist stinkig, weil ihr Küchenbulle erst mal die Renovierungen in der "Alten Eiche", seinem Gourmet-Tempel, ansehen muss, bevor er zu ihr fährt. Und dann kommt auch noch die neue Weinkönigin vorbei und bittet Julius um Hilfe. Sie hat Angst um ihr Leben.
Und das offenbar zu Recht, denn bevor Julius sie noch einmal treffen will, um sich ihre Geschichte anzuhören, ist sie schon den Weg alles Irdischen gegangen. Und damit ist sie nicht allein, denn ihre Vorgängerin starb bei einem seltsamen Unfall während Julius? Urlaub.
Entwickelt sich nun eine Mordserie, bei der nur Weinköniginnen auf die Schlachtbank müssen? Vieles deutet darauf hin. Und wer ist alles verdächtig?
Die Liste geht von eventuell illegal grabenden Archäologen über konkurrierende Weinköniginnen bis hin zu Mitgliedern eines dubiosen Orgienringes. Neben dem Kochen untersucht Julius alle Spuren, spricht mit jedem, der etwas weiß, und kommt langsam aber sicher dem Täter immer näher.

Henns Krimihandlung ist natürlich nicht innovativ und hier und da natürlich zu einem guten Teil dem Lokalkolorit gewidmet, aber neben dem Krimi gibt es einen wichtigen Faktor, und das ist der Humor, denn bei aller Morderei geht es hier ja hauptsächlich um gute Unterhaltung.
Da ist Jürgen von der Lippe natürlich auch ein guter Multiplikator. Auch in den weniger spannenden Dialogen gibt er dem Personal so interessante Akzente, Dialekte und Stimmfärbungen, dass man auch da immer Spaß hat. Und eine Pointe kann nicht so klein sein, dass ein so erfahrener Vorträger sie verpasst. Da möchte man ruhig öfter mal Hörbücher hören, die so gekonnt vorgetragen sind.

"In Dubio pro Vino" macht in dieser Hörbuchfassung richtig Spaß. Leichte Schwächen des Buches kann der Vorleser gut kaschieren, vier CDs lang wird gut unterhalten.