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Will ein geneigter Regisseur heutzutage den Angriff aggressiver Außerirdischer entsprechend auf Zelluloid bannen, so benötigt er Folgendes: die besten CGI-Experten, möglichst große Sets und Menschenaufgebote und ein Budget irgendwo im dreistelligen Millionenbereich. In den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts fiel solch ein Projekt noch wesentlich bescheidener aus. Computereffekte waren noch meilenweit entfernt, gewaltige Bühnenbauten praktisch undenkbar und ein Budget von zwei Millionen Dollar verdammt viel Geld. Dass man allerdings auch schon damals packende - und möglicherweise sogar bessere - Invasionsfilme drehen konnte, beweist "Kampf der Welten" auch noch ein halbes Jahrhundert später.
Eine Kleinstadt irgendwo in Kalifornien. Hier geht das Leben noch beschaulich zu, gehören große Probleme nicht unbedingt zum Vokabular der dortigen Einwohner. Doch dies ändert sich schlagartig, als eines Abends ein Meteor einschlägt. Anfangs noch mit Erstaunen und sogar Amüsiertheit betrachtet, entpuppt sich besagter Meteor jedoch als ein Raumschiff vom Mars, dessen todbringende Strahlen kurz darauf Tod und Verderben säen.
Und die marsianische Kampfmaschine bekommt rasch Verstärkung. Überall auf dem Globus landen weitere der geheimnisvollen Raumschiffe, denen die Kriegsmaschinerien der Nationen nichts anhaben können. Selbst die Atombombe versagt bei dem Versuch, die gnadenlosen Invasoren zu vernichten. Ist das Ende der Menschheit gekommen?
Basierend auf der gleichnamigen Romanvorlage von H. G. Wells wurde der "Kampf der Welten" fünfundfünfzig Jahre nach seiner Veröffentlichung erstmals für die große Leinwand adaptiert - und diversen Veränderungen unterzogen.
So findet der Beginn der Invasion nicht mehr in London, sondern vielmehr in Kalifornien statt. Statt der legendären Tripods attackieren Raumschiffe die Menschheit; es wird auch kein schwarzer Rauch verbreitet, ebenso wenig wie sich die Marsianer vom Blut der Menschen ernähren. Insofern muss man Steven Spielberg, der sich für das Remake aus dem Jahre 2005 verantwortlich zeichnet, eine präzisere Orientierung an WellsÂ’ Vorlage eingestehen. Schlecht ist Byron Haskins Version deshalb aber noch lange nicht; weiß doch auch er durch eine straff erzählte Story, großartige, weil sich beinahe unbemerkt ausbreitende Spannung und nicht zuletzt einige wirklich unheimliche Sequenzen zu überzeugen. Besonders eine der letzten Szenen des Films jagt mir auch noch nach über zwanzig Jahren eine Gänsehaut über den Rücken!
Sehr gelungen sind außerdem die Raumschiffe der Marsianer, deren Design ebenso unverkennbar wie angsteinflößend ist. Die Marsianer selbst gibt es ebenfalls kurz zu sehen - und wirken im Vergleich zu ihren im Computer entstandenen Enkeln noch immer einen Zacken furchteinflößender. Zugegeben, den meisten Special-Effects in "Kampf der Welten" sieht man das Alter an, doch haben sie die Zeit mit Würde überstanden und wirken keineswegs peinlich oder gar lächerlich.
Ton und Bild des Filmes sind, dem Alter entsprechend, manchmal etwas verwaschen beziehungsweise kratzig, was allerdings keineswegs den Genuss dieses Science-Fiction-Klassikers schmälert. Großartige Extras sind bei dieser "Basic-DVD" ebenfalls nicht zu erwarten, allerdings gibt es auch eine Special CollectorÂ’s Edition von dem Film, welche neben einem großzügig angelegten Booklet außerdem eine Zusatzdisc randvoll mit Bonusmaterial ihr Eigen nennen darf.