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Theresia Sarkowitz, Sterbebegleiterin in Leipzig, führt ein bewegtes Leben. Und dies seit Jahrhunderten, denn sie ist eine Blutsaugerin.
Als Jitka im 17. Jahrhundert in Serbien geboren wird, muss sie miterleben, wie ihre Mutter von den Türken entführt wird. Sie selbst kann in höchster Not fliehen. Bei einer Gastfamilie untergekommen, wird sie eines Tages von ihrem Vater, den sie bis dahin nicht einmal gekannt hat, abgeholt und in eine kleine Mühle gebracht. Doch Jitkas Vater ist kein Müller, sondern Wissenschaftler und er forscht auf einem sehr speziellen Gebiet - den Vampiren.
Bald macht Jitka die Bekanntschaft eines Bundes, der die Vampire erforscht. Was sie erst im Laufe der Zeit begreift, ist, dass auch der Bund aus Vampiren besteht. Selbst ihr Vater ist einer ... und sie selbst ebenfalls.
Als die Bewohner des Dorfes begreifen, wer in ihrer Nachbarschaft lebt, spitzt sich die Situation zu. Die Menschen fallen über die Vampire her und töten viele von ihnen. Auch Jitkas Vater gehört zu den Opfern, während das Mädchen entkommt.
Und Jitka, die ihren Namen inzwischen in den der griechisch-mythologischen Figur Skylla geändert hat, nutzt ihre Kräfte, um Rache zu nehmen. Rache an den Menschen, die ihr einst die Mutter nahmen ...
Markus Heitz gehört sicherlich zu den momentan populärsten Autoren Deutschlands. Neben seinen bekannten Fantasy-Werken schrieb er auch mehrere Romane, die dem Horror-Genre zuzuordnen sind. Wandte er sich erst den Werwölfen zu, so sind es in diesem Werk die Vampire, denen er Leben einhaucht.
Dabei versteht es Heitz, dem Genre neue Aspekte abzugewinnen, ohne jedoch die wichtigen Eigenschaften eines Vampirs zu vernachlässigen. Auf Klischees wurde zum Glück weitestgehend verzichtet, so dass sich "Kinder des Judas" vor Vampire-Romanen aus dem angelsächsischen Sprachraum nicht zu verstecken braucht. Geschickt verknüpft der Autor mehrere Zeitstränge miteinander, um so die Lebensgeschichte der Protagonistin zu erzählen. Was im 17. Jahrhundert in Serbien begann, findet in der heutigen Zeit in Deutschland seinen Fortgang.
Auf sechs CDs werden dem Hörer in mal ruhigen, dann wieder spannenden, ja actionbetonten Szenen Begebenheiten aus dem Leben der Vampirin geschildert. Dabei beweist Heitz, dass er auch vor harten Schilderungen nicht zurückschreckt. Somit ist dieses Hörbuch sicher nichts für zartbesaitete Zuhörer.
Die Aufmachung des Hörbuchs ist eher schlicht, die Tonqualität gut. Nur einen gravierenden Fehler muss man dem Verlag vorwerfen: Die Ich-Erzählerin ist eine Frau. Jung, hübsch, anziehend. In Deutschland gibt es sehr viele gute Sprecherinnen, die diese Rolle perfekt hätten verkörpern können. Und wen wählt der Verlag aus, um die Rolle zu besetzen? Genau, Johannes Steck - einen Mann. Das passt ungefähr so gut, wie scharfer Tomatenketchup auf einer leckeren Sacher-Torte. Auch wenn Steck zweifelsohne seine Sache sehr gut macht und der Figur Leben einhaucht, ist er eben doch ein Mann und damit fehlbesetzt.
Fazit: Ein gelungener Roman, der bis auf die falsche Sprecherwahl gut umgesetzt wurde. Die Kürzungen verleihen dem Stoff zusätzlich etwas Drive.