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 Lichtgeboren

Autoren: Alison Sinclair
Übersetzer: Michaela Link
Verlag: Egmont Lyx

Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
"Lichtgeboren" ist der zweite Band einer Reihe von Alison Sinclair, Vorgriffe auf die Handlung des vorangegangenen Bandes können leider nicht vermieden werden.

Getrennt durch Tag und Nacht existieren die Licht- und Nachtgeborenen. Während die Lichtgeborenen auf Sonnenlicht angewiesen sind, bedeutet Licht den Tod für die Nachtgeborenen, die ihre Welt nur mit ihrem Sonar wahrnehmen. Umgekehrt bedeutet jedes Fehlen von Licht das sofortige Ende eines Lichtgeborenen - trotzdem teilen sie sich ein- und dasselbe Land und versuchen zu koexistieren.

Die Nachtgeborenen haben gerade erst einige turbulente Tage hinter sich und im Fokus dieser Ereignisse stand und steht Lady Telmaine. Bis vor Kurzem hat sie ihre magische Gabe vor sich und der Welt verborgen und verleugnet. Doch um ihre und die königliche Familie zu schützen, wurde Telmaine plötzlich dazu genötigt, ihre magische Gabe anzuwenden. Doch Magie ist unter den Nachtgeborenen verpönt und um ihren Ruf zu schützen, wurde Telmaine nun in den Dienst des königlichen Geheimagenten Victor gezwungen, denn sollte ihre Gabe öffentlich werden, würde dies schlimme Folgen für ihre Familie bedeuten. Außerdem gilt es, den mysteriösen Ereignissen auf die Spur zu kommen, die die Ursache für das Chaos in Telmaines Leben sind und hinter dem niemand anderes als die Schattengeborene zu stecken scheinen.

Währenddessen muss sich die Lichtgeborene Floria mit ihren eigenen Sorgen quälen. Es ist die Feierlichkeit zu Prinz Fejelis Volljährigkeit, was ihn zu einem Kandidaten für den Thron macht, die ihr Sorge bereiten. Denn der Thron ist umstritten, die südlichen und nördlichen Mächte wollen ihren Einfluss weiter ausbauen. Floria dient derweil Prinz Isidore als Vorkosterin und hat sich auch in anderen Situationen immer als treue Dienerin des rechtmäßigen Königs erwiesen. Doch noch in der Nacht passiert das Unmögliche - der Prinzenvater wird gemeuchelt - ein plötzlicher Ausfall aller Lichtquellen kostet ihn sein Leben - und plötzlich steht Floria im Verdacht, daran beteiligt zu sein. Floria bleibt nichts anders übrig als zu fliehen, doch zuvor stellt sie dem neuen Prinzen Fejelis den Magier Tammorn zur Seite, der den Mord aufklären soll. Schnell muss Tammorn feststellen, dass eine dritte Macht hinter dem Anschlag steht und die Tempelmagier sind nicht in der Lage, diese magische Macht zu spüren. Auch hier handelt es sich um schattengeborene Magie, die einzig dem Zweck dient, Licht- und Nachtgeborenen aufeinander zu hetzen und Verwirrung und Chaos in den beiden Reichen zu säen.

Nachdem der erste Band "Nachtgeboren" von Autorin Alison Sinclair seinen Fokus hundertprozentig auf den Nachtgeborenen hatte und allenfalls Floria Weiße Hand, als einzige Lichtgeborenen, einen kurzen Gastauftritt hatte, ist der Nachfolgeband "Lichtgeboren" nun ein Mischwerk aus nacht- und lichtgeborenen Figuren. Wortführer sind dabei die Figuren Lady Telmaine auf der nachtgeborenen Seite, Floria, Tammorn und Prinz Fejelis auf der lichtgeborenen Seite. Die Erzähler befindet sich dabei an der Seite der Figuren und berichtet als Beobachter von dem, was der aktuell fokussierten Figur widerfährt.

Die Handlung setzt unmittelbar nach den Geschehnissen von "Nachtgeboren" ein. Um den Einstieg wieder zu finden, macht daher auch Lady Telmaine den Anfang. Nach dieser kleinen Einführung, die auch mit einer Portion Rückblick versehen ist, bekommt man dann aus erster Hand die Welt der Lichtgeborenen zu sehen, im wahrsten Sinne des Wortes, denn die Lichtgeborenen sehen wirklich, während die Nachtgeborenen die Welt durch ihr Sonar wahrnehmen, was schon im ersten Band für eine interessante Perspektive gesorgt hat. Kein Wunder, dass die Welt der Lichtgeborenen bei solch einem Kontrast noch strahlender, heller und bunter erscheint, als es wirklich der Fall ist. Da bis jetzt kaum ein Wort über die Welt der Lichtgeborenen verloren wurde, erfolgt auch hier erst mal eine kleine Einführung, um den Leser auch mit dieser Seite bekannt zu machen und die gesellschaftlichen Strukturen anschaulich zu machen. Danach nimmt die Handlung auf beiden Seiten schnell an Fahrt auf und bis zum Ende ändert sich daran wenig, ein Schlag folgt auf den nächsten und durch geschickten Perspektivenwechsel wird die Spannung noch zusätzlich erhöht. Und am Ende haben sich die Ereignisse so zugespitzt, dass nach 800jähriger Trennung ein Krieg zwischen Nacht- und Lichtgeborenen nur noch als eine Frage der Zeit erscheint und hinter allem scheinen die mysteriösen Schattengeborenen zu stehen, von denen der Leser auch am Ende dieses Bandes nur durch die vereinzelten Aktionen weiß, die Figuren und ihr Wesen bleiben dem Leser auch in diesem Band gänzlich unbekannt. Aber eins dürfte am Ende von "Lichtgeboren" klar sein - sie kommen!

Damit ist "Lichtgeboren" eine rasante Weiterführung dieser Reihe, die den Leser von Anfang an erneut zu packen weiß und bis zum Ende nicht mehr loslässt. Durch die Lichtgeborenen kommt zusätzlich noch eine gänzlich neue Perspektive in die Handlung mit hinein und sorgt für einen weiteren Eindruck der Welt, in der zwei Völker getrennt durch Tag und Nacht nebeneinander koexistieren. Bleibt abzuwarten, wie Alison Sinclair diese Reihe nun fortführen wird, Potenzial ist auf jeden Fall genügend vorhanden.

Eine Leseprobe ist auf der Verlagsseite zu finden.

Sandra Seckler



Taschenbuch | Erschienen: 1. September 2011 | ISBN: 978-3802583360 | Originaltitel: Lightborn | Preis: 9,99 Euro | 446 Seiten | Sprache: Deutsch

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