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Industriekultur, Städte im Wandel und grüne Landschaften - die ganze Vielfalt des Ruhrgebiets steckt im Bildband "Metropole Ruhr". Die Fotos von Rainer Kiedrowski zeigen die UNESCO-geschützte Industriearchitektur, mittelalterliche Burgen, Wasserschlösser, Fachwerkidylle und Jugendstilvillen. Einblicke in eine Region, unentdeckte Plätze und Nischen, die bei einem kurzen Besuch der Region als "Kulturhauptstadt 2010" wohl möglich unentdeckt bleiben.
Der Bildband gliedert sich in viele kleine Kapitel. Dabei stehen Kapitel mit landschaftlichen Bildern denen mit kulturellen Themen gegenüber. Am Anfang jedes Kapitels steht der Name der Stadt oder der Region von der die Bilder gezeigt werden. Die Überschrift beinhaltet außerdem das Thema der Fotoreihen: "Recklinghausen und die Ruhrfestspiele" oder "Essen – Margarethenhöhe und Schloss" sind nur zwei Beispiele des umfangreichen Inhaltes. Drei Specials mit den Themenschwerpunkten "Kumpel, Kohle und die Tradition", "Krupp - eine Essener Industriedynastie" sowie "Theater und Kunst im Ruhrgebiet" bereichern den Bildband um speziellere Themen. Jedes Kapitel wurde um einen informativen Text in Deutsch und in Englisch ergänzt. Die Texte enthalten die Geschichte des jeweiligen Fotoschauplatzes, sei es eine ganze Stadt oder ein spezieller Ort wie die Zeche Zollverein. Neben diesen Texten erklären kurze Bildunterschriften die einzelnen Abbildungen.
Die zumeist farbigen Fotografien sind stimmungsvoll, sorgfältig ausgewählt und in den wenigsten Fällen nachbearbeitet. Besonders schön sind die leicht verständlichen Texte, die die Fotos um wissenswerte Hintergrundinformationen optimal bereichern.
Rainer Kiedrowski fotografierte hauptsächlich interessante und geschichtsträchtige Gebäude, daher liegt der Fokus des Bildbandes eher auf der Architektur, als auf der Landschaft. Die Blickwinkel auf die Metropole Ruhr sind eher alltäglich als individuell. Dem Buch fehlt leider ein lebendiger Hauch, der durch Abbildungen der verschiedenen Kulturen und Menschen des Ruhrgebiets gut in das - sonst qualitativ hochwertige Werk - hätte eingebunden werden können. Des Weiteren sind einige Abbildungen sehr klein geraten, etwa wenn drei Bilder auf einer Seite Platz finden sollten. Dem gegenüber stehen allerdings schön gestaltete Doppelseiten die nur eine Fotografie enthalten und ohne zusätzlichen Texte wirken können.
Da die Texte zu den Fotos auch in Englisch verfasst wurden, eignet sich der Bildband hervorragend für ausländische Touristen oder Liebhaber des Ruhrgebiets. Aber auch "Ruhries" können auf dem 96 Seiten umfassenden Werke Neues entdecken: Ein Ufo in Lünen, eine Eselsskulptur in Wesel oder bemalte Eisenbahnschwellen? Das alles gibt es, im dynamischen und vielseitigen Ruhrgebiet!