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Der Universalatlas für Alte und Neue Erdkunde von Carl Joseph Meyer erschien erstmalig 1837. Er begründete eine Tradition, die in Meyers Universalatlas bis heute fortbesteht. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts setzte er mit seinem Detailreichtum, seiner Informationsfülle und Gestaltung Maßstäbe. Die Wissenschaftliche Buchgesellschaft hat 2012 diese Erstausgabe als Faksimile in einer auf 399 Exemplare limitierten Auflage neu herausgegeben.
Das großformatige Buch ist circa 35cm breit und 29cm hoch und wird mit einem roten Stoffeinband und in einem Pappschuber geliefert. Auf über 200 Seiten werden fast 90 Karten präsentiert. Im Kartenteil ist jede Buchseite nur einseitig bedruckt, fast alle Karten nehmen also eine ganze rechte Seite ein, während die linke Buchseite unbedruckt ist.
Der erste Abschnitt versammelt Karten der "alten Geographie". Es handelt sich dabei vor allem um Karten aus der Antike zu Europa, Griechenland und dem römischen Reich. Alle Bezeichnungen auf diesen Karten sind auf Latein.
Der zweite, sehr viel umfangreichere Teil fasst unter dem Titel "neue Geographie" Kartenmaterial zu allen Teilen der Welt zusammen. Alle Bezeichnungen auf diesen Karten sind auf Deutsch.
Ein letzter Abschnitt bietet umfangreiche statistische Informationen zur Erde und den damaligen Staaten der Welt. Ganz vorne im Atlas finden sich auf einer Seite astronomische Informationen, zum Beispiel die zwei Demisphären des Sternenhimmels oder auch eine drehbare Weltzeituhr.
Der Universalatlas für Alte und Neue Erdkunde von Carl Joseph Meyer von 1837 ist natürlich vor allem historisch interessant. Er zeigt Grenzen und bietet Informationen zu Staaten, die mitunter nicht mehr existieren, und gibt einen Überblick über das geographische Wissen über die Welt zu Beginn des 19. Jahrhunderts.
Der Benutzer merkt darüber hinaus aber schnell wie reich bereits das Wissen über die Welt vor knapp 175 Jahren war. Das ist inhaltlich beeindruckend, didaktisch aber auch oft problematisch. So ist der größte Unterschied zu heutigem Kartenmaterial sicherlich der ungeheure Detailreichtum. Manche Karten sind derart überfrachtet mit Orts- und Naturnamen, dass der Betrachter sich stark konzentrieren muss, um sich einen Überblick zu verschaffen und die teilweise extrem klein bedruckten Bezeichnungen zu lesen.
Die Gestaltung der Karten ist aber dennoch schön anzusehen. Es macht Spaß sich in den vielen Informationen zu verlieren. Viele Karten sind mit farbigen Grenzverläufen oder ähnlichem versehen, die im Original handkoloriert waren. Auch finden sich häufig auf den Karten zusätzliche Detailabbildungen zu Ballungsräumen, wie etwa zu Paris auf der Frankreich-Karte.
Durch große Querformat des Atlanten braucht es schon eine größere Fläche, um ihn gut benutzen zu können. Außerdem passt er auch nicht unbedingt in jedes Regal. Man sollte also Platz für ihn haben. Verarbeitet ist das Werk sehr gut. Sowohl der rote Einband als auch die Bindung machen einen sehr langlebigen Eindruck.
Insgesamt ist dieses limitierte Faksimile großartig geworden. Historisch wertvoll und großartig anzuschauen dürfte er alle Menschen, die an Geschichte und Geographie interessiert sind, begeistern.