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Wirklich lebendig fühlt sich Dana nur in dem Onlinespiel "Warriors of Jarvath". In einer nahen Zukunft bewegen sich Milliarden Menschen in jeder freien Minute lieber in der virtuellen Welt, als sich im realen Leben aufzuhalten, denn dieses ist trostlos und bietet nur magere Zukunftsaussichten. Dana, die noch bei ihrer Mutter lebt und ihren Lebensunterhalt damit verdient, Essen auszufahren, kann als Spielfigur eine Meisterdiebin sein, eine geübte Kämpferin und ihre Freunde treffen. Doch nicht alle Figuren werden von echten Menschen gespielt, es gibt auch die sogenannten Nonplayer. Sie sind rein künstlich erstellte Figuren ohne Emotionen, ohne Bewusstsein, dafür gedacht, als unbedeutende Nebenfiguren ihr Dasein zu fristen. Was aber, wenn einige von ihnen sich ihrer Lage bewusst werden? Diese Möglichkeit kann das Spiel für immer verändern.
Autor und Zeichner dieses Comics ist Nate Simpson, der jahrelang in der Videospielbranche tätig war. Mit seinem ersten Comic legte er gleich einen viel beachteten Auftritt hin, konnte "Nonplayer" doch 2011 den Russ Manning "Promising Newcomer" Award und den Eisner Award gewinnen. In "Nonplayer" lässt er seiner Fantasie freien Lauf.
Seine Heldin ist in der virtuellen Welt eine toughe, selbstbewusste Figur, die ihr Leben selbst bestimmt und über großen Mut verfügt. Im echten Leben ist Dana antriebslos, gleichgültig und hält sich mit einem schlecht bezahlten Job über Wasser. Simpson erzählt ihre Geschichte nun auf drei Ebenen, der realen, der virtuellen und einer Mischung zwischen beiden, die Dana durch ein Interface erschaffen kann.
Dass jede dieser Ebenen ein Genuss ist, liegt an den fantastischen Bildern, die detailliert und klar sind. Simpson verzichtet auf jeden allzu harten Strich, auf Schattenflächen und dunkle Töne. Seine Panels sind leicht und wirken, als wären sie lichtdurchflutet. Die Zeichnungen sind rundherum gelungen und gehören mit Sicherheit zu dem Besten, dass der US Comicmarkt derzeit zu bieten hat.
"Nonplayer" ist ohne Zweifel ein Herzensprojekt für Nate Simpson. Nicht nur bei der Handlung, sondern auch in den Bildern und der Kolorierung ist jeder einzelnen Seite anzumerken, welche Mühe er sich gegeben hat. Das Resultat kann sich sehen lassen. Die Geschichte wirkt wie aus einem Guss und gibt die überbordende Fantasie des Verfassers wieder.
Einziger Wermutstropfen der Geschichte ist, dass die Leser in den USA mittlerweile vier Jahre auf die Fortsetzung warten. Kein Zweifel, wenn die Qualität der Folgebände ähnlich hoch bleibt, wird sich das Warten lohnen, doch wäre auch nichts dagegen einzuwenden, die komplette Reihe schon früher in den Händen zu halten.
Wie immer bietet der Splitter-Verlag eine
Leseprobe.