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Die junge Hadassa lebt seit der Ermordung ihrer Eltern bei ihrem Onkel Mordecai, der als Schreiber im königlichen Palast des Xerxes arbeitet. Doch die schöne Jüdin wünscht sich mehr: Sie möchte mit der nächsten Karawane nach Jerusalem ziehen. Dazu kommt es nicht, denn König Xerxes lässt die Jungfrauen des Landes zu sich holen, um aus ihnen seine neue Königin auszuwählen.
Um ihre jüdische Herkunft zu verschleiern, nimmt Hadassa den Namen Ester an. Furchtlos stellt sie sich der Brautwahl und beeindruckt den König mit ihrer Klugheit und ihrem Stolz. Tatsächlich verlieben sich die beiden ineinander, und Xerxes wählt die junge Frau zu seiner Gemahlin.
Aber das Leben am Königshof ist gefahrvoll und eingeschränkt durch Protokolle und Verbote. Hadassa/Ester hat es schwer, sich in dieses Leben einzufinden, und Intrigen, die das Königspaar zu entzweien drohen, und sogar ein Mordanschlag auf den König erschweren ihre Lage nur noch.
Als der machthungrige Haman das Vertrauen des Königs gewinnt, wird es für die Juden im Land gefährlich, denn Haman plant, sie alle zu vernichten. Eine jahrelange Rache treibt ihn dazu, und nur Ester kann ihn aufhalten und ihr Volk retten
Was die Ausstattung und die Kulissen angeht, muss sich "One Night with the King" nicht vor anderen Filmen des Genres verstecken. Die stimmungsvollen Kostüme wurden mit ebenso viel Liebe zum Detail ausgewählt wie die Drehorte, und der Zuschauer fühlt sich rasch in die damalige Zeit zurückversetzt. Das tut auch der Geschichte gut, die routiniert erzählt wird. Manchmal dominiert ein wenig der Kitsch, manchmal sind die Handlungsweisen der Charaktere nicht ganz nachvollziehbar, das Ganze wird aber stets unterhaltsam verpackt. Ein guter Schuss Romantik sowie ein bisschen Humor runden den Film ab.
Nicht so gelungen ist leider die Charakterentwicklung der Hadassa/Ester, verkörpert von der Neuentdeckung Tiffany Dupont. Zeigt sich die junge Frau zu Beginn selbstbewusst, intelligent und schlagfertig, nehmen diese einnehmenden Eigenschaften im Verlauf immer mehr ab, bis sie zuletzt nur noch passiv und eingeschüchtert wirkt. Nachvollziehbar ist, dass sich Ester als Königin an die Gesetze des Hofes halten muss und ihr in vielem die Hände gebunden sind, nicht aber, dass sie so schnell klein beigibt und das Schicksal ihres Volkes nur sehr marginal von ihr gelenkt wird.
Neben der jungen Tiffany Dupont findet sich noch so manches bekanntes Gesicht in der Verfilmung des biblischen Stoffes: John Rhys-Davies (bekannt aus "Herr der Ringe") als Hadassas Onkel, John Noble (ebenfalls "Herr der Ringe") als intriganter Prinz Admantha, Omar Sharif (unter anderem "Lawrence von Arabien", "Doktor Schiwago" und "Der 13te Krieger") als General des Königs sowie Peter OToole, dessen Name für seinen Sekundenauftritt fast schon peinlich groß auf dem DVD-Cover steht, bieten solide Leistungen. Luke Goss gibt einen sehr edlen Xerxes, der aber leider etwas blass bleibt.
An Extras finden sich ein arg kitschig geratenes Musikvideo, ein kurzes Making Of mit Interviews, der Originaltrailer und weitere Trailer auf der DVD.
"One Night with the King" ist, abgesehen von kleinen Mängeln, ein gelungenes Historienepos, das mit einer tollen Ausstattung und herrlichen Kulissen aufwarten kann. Freunde von "Ben Hur" oder "Die Zehn Gebote" machen mit diesem Film nichts verkehrt.