Gesamt |
|
Action | |
Anspruch | |
Aufmachung | |
Bildqualität | |
Brutalität | |
Extras | |
Gefühl | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Ton | |
Donnie Rose, ein männlicher Weißer, ist gerade aus dem Gefängnis entlassen worden. Neun Jahre musste er absitzen, da er einen jungen farbigen Mann so zusammengeschlagen und gefoltert hat, dass dieser für den Rest seines Lebens ein Pflegefall sein wird. Während er bei seinen alten - weißen - Freunden fast als Held gefeiert wird, sinnt das Umfeld des Opfers auf Rache. Dazu wird Ossie Paris, ein erfolgreicher farbiger Boxer, eingeschaltet, der sich mit dem Amateur Donnie im Ring messen soll - inoffiziell soll er Donnie aber für seine Tat bestrafen, denn einige Menschen verlangen Rache für das Geschehene ...
Während Donnie sich für seine Taten schämt, brodelt die Gewaltspirale in seiner Heimat weiter vor sich hin. Die alten Kämpfe gehen ungeachtet weiter, obwohl Donnie sich durchaus weiterentwickelt hat; seine Umgebung hat es allerdings nicht. Um ein großes Blutbad zu vermeiden und seine Schuld einzugestehen, lässt sich Donnie auf den aussichtslosen Kampf gegen Ossie ein und bekommt unerwartete Hilfe, da außer ihm noch jemand die Vergangenheit endlich ruhen lassen will.
"Poor Boys Game" ist ein neuer Film des Regisseurs Clement Virgo (bekannt durch "Lie with me") und ist ein beinahe klassisches Gesellschaftsdrama. "Weiß" gegen "Schwarz", Rache, Vergeltung, Vorurteile, Hass und Vergebung werden auf kleinen Raum komprimiert. In knapp 100 Minuten bekommt der Zuschauer einen gut aufbereiteten Filmstoff geboten, der die ein oder andere Wendung und Überraschung bereithält. Auffällig bei dem "Berlinale Hit 2007" sind aber vor allem die geschaffenen Charaktere. Danny Glover spielt den Vater des Opfers und Rossif Sutherland bietet als Donnie Rose ein beeindruckendes Schauspiel. Gerade die Art, wie die Figuren miteinander umgehen, von offenem Hass bis zu vertrauter, ja fast intimer Unterhaltung lassen in der einen oder anderen Szene eine Gänsehaut aufkommen. Gestellte Fragen werden einfach übergangen und nach sehr ehrlichen Aussagen kommt einfach keine Erwiderung - absolut überzeugend gespielt.
Insgesamt ist der Film spannend gestaltet und kann zeitgleich für eine gute Unterhaltung sorgen, auch wenn der Film auch definitiv seine dunklen Seiten hat und hinter dem Vorhang auch der mahnende Zeigefinger erhoben wird, aber das in einer stilvollen Art - der Zuschauer erkennt quasi von selbst die Moral und muss nicht stupide eine Moralpredigt über sich ergehen lassen. Dieses Konzept passt sehr gut zur gesamten Produktion.
Die Bonusfeatures hingegen sind nicht wirklich überzeugend, ein bisschen Trailer, eine Pressemappe und einige kleine Interviewszenen runden den Film zwar ab, haben aber keinen großen Einfluss auf das Gesehene.
Fazit:
"Poor Boys Game" ist ein Drama, das es in sich hat. Der altbekannte Kampf von zwei verfeindeten Gruppen geht in eine neue Runde und wieder versuchen zwei Akteure, aus der Gewaltspirale auszusteigen und die Wogen zu glätten - ob es gelingt?