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 Rachekind

Autoren: Janet Clark
Verlag: Heyne

Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Hanna, die Tochter des Ministerpräsidenten Werner von Ebershausen, hat sich zugunsten ihres Ehemanns von den kleinbürgerlichen Ansichten ihrer wohlhabenden Eltern losgesagt und lebt nun mit Steve und der gemeinsamen Tochter Lilou in Aachen. Als stolzer Besitzer eines gut gehenden Schlüsseldienstes kann der aus England stammende und einst als Bauarbeiter in Deutschland tätige Steve Worrington seiner kleinen Familie alles das bieten, was sie zum Leben braucht. Doch Hannas wohl gehütetes Glück zerbricht jäh, als sie eines Abends beim Heimkommen ihre einjährige Tochter Lilou leblos im Kinderbett vorfindet, während Steve spurlos verschwunden ist. Eine sofortige Reanimation zeigt zwar den gewünschten Erfolg, doch kann Hanna ihrem Ehemann nicht verzeihen. Allein das Wissen, dass er seine kleine Tochter ohne Aufsicht in der Wohnung zurückgelassen hat, bereitet ihr in den nächsten Wochen große Probleme. Aber auch Steves dauerhaftes Verschwinden und die merkwürdigen Veränderungen in Lilous Benehmen lassen ihr keine Ruhe. Unterstützt von ihrer Nachbarin Britt, dem Privatdetektiv Marten Stein und ihrem treuen Angestellten Simon, begibt sie sich auf die Suche nach ihrem Ehemann und taucht dabei nicht nur tief in dessen wohl gehütete Vergangenheit ein, sondern gerät auch schon bald selbst in größte Gefahr. Und anstatt bei ihren Freunden Halt zu finden, kann sie plötzlich niemandem mehr trauen.

Mit "Rachekind" ist der Autorin Janet Clark erneut ein Thriller gelungen, der sich von Beginn an spannend präsentiert und durch geschickt platzierte Wendungen und ausreichend falsche Fährten seine Bösewichte erst sehr spät offenbart. Deshalb fiebert der Leser lange Zeit mit der im Stich gelassen Hanna Worrington mit, die während ihrer aufopferungsvollen Suche nach dem verschwundenen Ehemann an der Integrität nahestehender Personen zweifeln muss. Mal ist es eine hilfreiche Nachbarin, die sich merkwürdig verhält, ein andermal stellt ein Brief die Identität Privatdetektivs infrage und dann wiederum glaubt sie, nicht einmal mehr ihrem Angestellten trauen zu können. Ein undurchdringliches Netz von Konflikten, das mit gefährlichen Situationen angereichert ist und durch die Naivität der jungen Mutter ihren Nährboden erhält. Denn vor allem von ihrem unkontrollierbaren und gutgläubigen Verhalten lebt der Thriller, der abwechselnd in Aachen und dem kleinen englischen Badeort Combe Martin spielt. Aber nicht nur Hannas Wahrheitssuche zerrt an den Nerven des Lesers. Auch ein weiterer Erzählstrang, der in der Vergangenheit angesiedelt ist und von einer ungleichen Jungengruppe in einem Heim erzählt, lässt ihm den Atem stocken. Angefangen von maßloser Züchtigung, über regelmäßigen Missbrauch, bis hin zu einem übersteigerten Machtkampf zwischen den Zöglingen erlebt er als stiller Zeuge ein lebensbedrohliches Martyrium.

Fazit:
"Rachekind" ist ein flüssig geschriebener und dramatisch verlaufender Thriller, der die Probleme einer jungen Mutter thematisiert, die sich gemeinsam mit ihrer kleinen Tochter auf der Suche nach dem verschwundenen Ehemann in Gefahr begibt. Eine nervenaufreibende Angelegenheit, die den Leser nicht nur unheimlich fesselt, sondern auch emotional tief berührt.


Eine Leseprobe gibt es auf der Verlags-Website.

Dorit Wiebke



Taschenbuch | Erschienen: 14. Januar 2013 | ISBN: 978-3453409279 | Originaltitel: Rachekind | Preis: 9,99 Euro | 512 Seiten | Sprache: Deutsch

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