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 Schwarzes Schaf

Autoren: Nigel McCrery
Übersetzer: Marie-Luise Bezzenberger
Verlag: Knaur

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Es ist ein entsetzlicher Anblick, der sich Detective Chief Inspector Mark Lapslie bietet, als er das Schlafzimmer der Nachrichtensprecherin Catherine Charnaud betritt. Die junge Schönheit, die vielen Menschen durch ihre Tätigkeit beim Fernsehen und diversen Berichterstattungen in der Klatschpresse bekannt geworden ist, liegt mit Kabelbindern gefesselt, nackt und verstümmelt auf ihrem Bett. Detective Chief Inspector Mark Lapslie, der bereits seit vielen Jahren an Synästhesie leidet und aufgrund seiner Krankheit nur noch von zu Hause aus arbeiten kann, wird von seinem Chef gezwungen, den spektakulären Fall zu übernehmen. Eine Herausforderung für seine Sinne und so hat er am Tatort nicht nur mit unzähligen Geräuschen und einer dadurch ausgelösten Geschmacksüberflutung zu kämpfen, sondern nimmt auch ein unerklärliches Trommeln wahr. Ist das ein erster Hinweis auf den Täter?

Der arbeitslose Carl Whittley ist in der schwierigen Lage, seinen schwer kranken Vater allein pflegen zu müssen. Während die Mutter aus dem gemeinsamen Haushalt ausgezogen ist und lediglich finanzielle Verpflichtungen übernimmt, beschäftigt sich Carl damit, dem Vater das Essen zu bringen und für sein Wohlbefinden zu sorgen. Eine deprimierende Situation für den jungen Mann, die ihm weder Zeit für einen Urlaub lässt, noch die Gelegenheit, eine Frau kennen zu lernen. So bleibt ihm letztendlich nur ein Hobby, um die wenigen freien Stunden, sinnvoll zu verleben. Doch während andere zu einem Buch greifen, um sich zu entspannen oder im Wald spazieren gehen, baut Carl Bomben und versucht auf verschiedene Art und Weise Menschen zu ermorden.

"Schwarzes Schaf" ist nach "Kaltes Gift" der zweite Kriminalroman um Detective Chief Inspector Mark Lapslie, der von einer schweren Krankheit geplagt, sein Leben in völliger Abgeschiedenheit verbringen möchte. Ein Wunsch, der sich mit seiner Arbeit als Detective nicht vereinbart und so gerät der bodenständige Ermittler zwangsläufig an körperliche Grenzen, als er sich auf die Jagd nach einem brutalen Mörder begibt. Doch nicht nur die Figur des Detective Chief Inspector Mark Lapslie präsentiert sich sehr lebensecht und wächst dem Leser schnell ans Herz, auch die Darstellung des als Mörders überaus einfallsreichen Carl Whittley ist nachvollziehbar gelungen und lässt in ein Schicksal blicken, das von einer Menge Zweifeln und unglücklichen Umständen geprägt ist.

Anlehnend an die beiden Hauptakteure wird die Handlung aus zwei Perspektiven heraus erzählt. So verfolgt der Leser zum einen Detective Chief Inspector Mark Lapslie und seine aufmerksame Kollegin, Detective Sergant Emma Bradbury, bei ihren Ermittlungen, zum anderen kann er tief in menschliche Abgründe schauen und Carl Whittley bei der Vorbereitung und Durchführung seiner grausamen Verbrechen begleiten. Ein Handlungsaufbau, der den Täter von Beginn an präsentiert und deshalb seine Spannung aus der schrittweisen Klärung der Verbrechen und dem weiteren Vorgehen des Täters schöpft. Eine angenehm flüssige Schreibweise, interessante Figuren und ein gut durchdachter Plot tun ihr Übriges, um den Leser an die Handlung zu fesseln.

Fazit:
Mit "Schwarzes Schaf" ist dem englischen Schriftsteller Nigel McCrery erneut ein gut zu lesender und interessanter Kriminalroman gelungen, der kurzweilig zu unterhalten weiß.

Eine Leseprobe gibt es auf der Verlags-Website.

Dorit Wiebke



Taschenbuch | Erschienen: 3. Februar 2012 | ISBN: 978-3426639627 | Originaltitel: Tooth and Claw | Preis: 8,99 Euro | 400 Seiten | Sprache: Deutsch

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