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Nach "
Sherlock Holmes und die Büste der Primavera" und "
Sherlock Holmes und der Club des Höllfenfeuers" veröffentlicht
KBV mit "Sherlock Holmes und die Katakomben von Paris" den dritten Roman von Franziska Franke, der die Figur des berühmten englischen Meisterdetektivs in den Mittelpunkt stellt. Vom verregneten England geht es unter die Straßen von Paris.
Auf der Suche nach ein wenig Abwechslung besucht der englische Buchhändler David Tristram seinen Freund Sherlock Holmes in Paris. Diesem wurde gerade das Tagebuch seiner Großmutter zum Kauf angeboten, was mehr über Sherlocks Familiengeschichte enthüllen könnte. Als der Meisterdetektiv sich mit dem vermittelten Antiquar trifft, taucht der Kunde jedoch nicht auf. Nur kurz darauf wird dessen Leiche gefunden, was einen Strudel von Ereignissen auslöst. Plötzlich sehen sich Sherlock Holmes und David Tristram gleich mehreren Feinden und einem uralten Rätsel gegenüber, das sie in die Katakomben von Paris führt ...
Franziska Franke hat bereits mit ihren vorherigen Sherlock Holmes-Romanen bewiesen, dass sie eine Kennerin der Materie ist. Erneut präsentiert die Autorin einen stimmigen, dichten Roman um den englischen Meisterdetektiv. Dabei setzt sie dessen eigensinnigen, kantigen Charakter gekonnt in Szene. Dieser spielt die ganze Nacht Geige, schlüpft in die unterschiedlichsten Verkleidungen und kann seine neuen Bekannten eigentlich kaum leiden.
Mit David Tristram steht diesem ein warmherziger, aber neben Holmes etwas schusselig wirkender Gegenpart zur Seite. Dieser will nichts sehnlicher, als einen weiteren Fall bearbeiten. Ein Wunsch, den er allzu bald bereut.
Den Auftakt der Geschichte macht, natürlich, ein Mord, der jedoch gekonnt mit der Familiengeschichte von Sherlock Holmes verknüpft ist. Der Leser ist so natürlich gespannt, was die abschließende Enthüllung zutage fördern wird.
Mit Paris ist ein ungewöhnliches Setting für die Geschichte gewählt, spielen die Geschichten des Meisterdetektivs doch normalerweise im viktorianischen England. Doch auch das Paris der damaligen Zeit hat eine Menge zu bieten: einen geheimnisvollen Meisterdieb, eine störrische Obrigkeit und eine Menge mysteriöser Orte, die mit der Vergangenheit der Metropole verknüpft sind.
Gerade Sherlock Holmes und seine Methoden in dieser fremden Umgebung zu beobachten, macht einen Teil des Charmes der Geschichte aus. Zudem sind die Dialoge zwischen ihm und David Tristram, der den Gedanken des Genies meist nicht folgen kann, herrlich zu lesen.
Am Ende wartet eine verwobene und actionreiche Auflösung auf den Leser. Ganz im Stil der Geschichten von Sir Arthur Conan Doyle versteht die Handlung zu überraschen und wartet mit einem Twist aus dem Hinterhalt auf.
Fazit:
Auch der dritte Roman aus der Feder von Franziska Franke versteht zu überzeugen. Der Charme von Sherlock Holmes erwacht in einer spannenden Geschichte zum Leben, die den Leser bis zur letzten Seite fesselt.