Detective Nan Vining hat den Angriff eines Mörders überlebt, auch wenn er einige Minuten klinisch tot gewesen ist. Doch nach ihrer angemessenen Pause kehrt sie wieder an ihren angestammten Arbeitsplatz zurück. Sie will nichts lieber als den Vorfall vergessen, den Kerl schnappen und weiter ihrer Arbeit nachgehen. Als jedoch in ihrem Haus das Polohemd mit ihrem Blut auftaucht, das er trug, als er sie abgestochen hat, weiß sie, dass auch D. B. Mann (das ist ihre Abkürzung für den bösen Mann) noch längst nicht fertig mit ihr ist.

Dass dieser Mistkerl in ihr Heim eingedrungen ist, und es ihre Tochter Emily war, die dieses Hemd finden musste, macht Nan fast wütender als das eigentliche Verbrechen vor knapp einem Jahr. Seit dem Zwischenfall und ihrer Genesung ist sie aber nicht untätig gewesen. Es sind noch drei andere Polizistinnen, die dem Täter aufgefallen sind, umgebracht worden. Alle verbindet die Tatsache, dass er ihnen eine Weile vor ihrer Ermordung eine Perlenkette geschenkt hat. Nan hofft, dass sie diese Indizien auf eine Spur bringen, die dazu beiträgt, den Mistkerl endlich aus ihrem Leben zu verbannen.

Allerdings sollte sie ihre eigentliche Konzentration auf einen Bandenmord in Pasadena richten. Ein Mann war getötet worden, als er eine Morddrohung für einen gewissen China Dog an die Wand eines Gebäudes gesprayt hat. Es scheint, als wollten die chinesischen Banden Fuß fassen. Doch die Ermittlungen ziehen sich hin, denn anders als bei früheren Morden will sich niemand zu dieser Tat bekennen oder damit prahlen. Die einzelnen Details werden immer verworrener, und dann entdeckt Nan eine heiße Spur, die sie auf ihren Erzfeind bringen könnte.

"Stichprobe" ist der dritte Roman von Dianne Emley, der von der toughen Polizistin Vining handelt. Stets im Hintergrund bleibt schlummernd die dunkle Bedrohung ihres Beinahetodes und die Gefahr, die D. B. Mann noch darstellt. Vordergründig geht es um die Aufklärung eines sinnlos erscheinenden Mordes, da das Opfer ein harmloser Mann war, dessen Tod niemandem Vorteile bringt. Gemeinsam mit ihrem Geliebten und Partner Kissick kämpft sie sich von einer Informationsquelle zur nächsten. Erst als der Serienmörder wieder aktiver wird und Vining neue Spuren in seine Richtung findet, gewinnt der Roman an Spannung. Vorher plätschert die Handlung eher ruhig voran, so dass der Leser sich von der Erzählung nicht mitgerissen fühlt.

In den wenigen Seiten des Showdowns zeigt Dianne Emley, dass sie fesseln und spannend erzählen kann. Hier zeigt sich, dass dies wirklich ein Thriller ist. Allerdings gelingt es ihr in der ersten Hälfte des Buches eher eine mittelmäßige Erzählung, deren Charaktere gut gezeichnet sind, dem Leser aber nicht ans Herz wachsen. Ein ganz gutes Buch für den Urlaub, doch wer tödliche Spannung oder Action erwartet, wird hier nicht fündig.

Ganz guter Krimi mit Lokalkolorit für einen entspannten Nachmittag.