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 Strasbourg


Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Bedienung
Bildqualität
Glück
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Spielregel
Strategie
Mit "Strasbourg" bringt Pegasus ein weiteres Spiel auf dem Markt, das dem Trend folgt, Spiele in Städten anzusiedeln, in denen Familien, Zünfte oder andere Gruppen um Einfluss und Macht konkurrieren. Ob "Strasbourg" dabei besonders innovativ hervorsticht, ist die Frage.

Das Spiel lässt zwischen drei und fünf Spieler zu. Jeder Spieler erhält eine Anzahl an Spielfiguren, die Familienmitglieder repräsentieren, Geld und Einflusskarten. Hinter einem Sichtschirm können die Spieler letztere verbergen. Auf dem Spielbrett werden fünf Rundentafeln und Bauwerke in einer zufälligen Reihenfolge gelegt. Diese Tafeln bestimmen, was in jeder Runde in welcher Reihenfolge geschieht. Außerdem befinden sich auf dem Spielfeld eine Stadtkarte sowie Felder für die geistliche und weltliche Macht und für die einzelnen Zünfte.

Der Spielablauf

Eine Runde verläuft nun wie folgt: Jeder Spieler darf eine frei gewählte Anzahl an Einflusskarten von seinem Stapel ziehen. Dabei muss er darauf achten nicht zu viele zu ziehen, da sie ihm sonst in späteren Runden fehlen könnten. Auf den Einflusskarten steht eine Zahl zwischen eins und sechs. Diese Karten darf jeder Spieler frei kombinieren und in Stapeln vor seinen Sichtschirm verdeckt hinlegen. Nun wird die Runde gespielt. Nacheinander wird um die Kontrolle der weltlichen und geistlichen Macht sowie um die Kontrolle der Zünfte geboten. Da sich jede Rundentafel unterscheidet, geht es in jeder Runde in einer anderen Reihenfolge um andere Zünfte. Will ein Spieler die Kontrolle über eine der Mächte oder eine der Zünfte ersteigern, so muss er dafür einen seiner Einflusskartenstapel einsetzen. Setzt er dabei am meisten Einflusspunkte ein, gewinnt er für diese Runde den Einfluss und bekommt dafür Rechte: Er darf ein Familienmitglied auf das jeweilige Feld stellen, außerdem ein Stadtfeld durch Geldeinsatz unter seine Kontrolle bringen und er bekommt eine Ware der jeweiligen Zunft, die er in Geld umwandeln kann. Wer die weltliche Macht kontrolliert, darf am Ende der Runde ein Bauwerk errichten, wer die geistliche Macht kontrolliert einen Kirchturm.

Nach fünf Runden ist das Spiel beendet und es wird abgerechnet. Alle Gebäude wurden im Stadtfeld gebaut und einige Kirchtürme errichtet. Außerdem sollten die Spieler viele ihrer Familienmitglieder in Stadtfelder untergebracht haben. Daraus ergeben sich die Punkte. Nach verschiedenen Regeln bekommen die Spieler Punkte für kontrollierte Felder, die an Bauwerken oder Kirchtürmen grenzen. Außerdem erhalten sie Punkte für ihren Einfluss auf die weltliche und geistliche Macht und in den Zünften. Darüber hinaus konnten die Spieler sich am Anfang Aufgabenkarten aussuchen, für die es Punkte gibt, sollten sie am Ende erfüllt sein, aber auch Minuspunkte, wenn die Spieler an ihnen gescheitert sind.

"Strasbourg" ist ein durchaus vielseitiges Spiel mit vergleichbar einfachen Regeln. Die Spieler benötigen nicht lange, um das Prinzip zu verstehen. Die achtseitige Anleitung ist einfach und übersichtlich geschrieben.

Verschiedene Strategien führen zum Ziel

Das Spiel besticht weniger durch innovative neue Spielmechanismen als durch eine Kombination bekannter Mechanismen, die einfach ineinander greifen. Die Spieler können dabei sehr verschiedene Strategien wählen. Während einige versuchen, über Bauwerke ihre Punkte zu erzielen, können andere versuchen, mehrere Aufgabenkarten zu erfüllen. Genauso können Spieler sich auf eine oder zwei spezielle Zünfte und die damit verbundenen Stadtgebiete konzentrieren und andere eher durch eine breit angelegte Strategie zum Ziel gelangen.
Die Herausforderung besteht also darin selbst eine effiziente Strategie zu wählen, aber auch die der anderen zu durchschauen. Entscheidend ist dabei am Beginn jeder Runde vorherzusehen, wer an welcher Stelle um Einfluss kämpfen wird, und dementsprechend seine Einflusskartenstapel zu bilden. Nur wer gezielt und geschickt Einfluss ersteigert, kann am Ende auch gewinnen. Es handelt sich also um ein Aufbau- und Strategiespiel, in dem es von großer Bedeutung ist, sich in seine Gegenspieler hineinzuversetzen.
Da die Reihenfolge der Spielrunden sowie der jede Runde zu bauenden Bauwerke zufällig festgelegt wird, ist das Spiel auch nach mehreren Runden noch spannend.

Das Spielmaterial ist durchaus gelungen, sowohl stabil als auch optisch ansprechend. Allerdings sollte der Käufer das für 34,95 Euro auch erwarten dürfen.

Insgesamt ist "Strasbourg" zu empfehlen, auch wenn es keine innovativen Spielmechanismen aufweist. Es ist schnell zu erlernen, sowohl für Gelegenheits- als auch für Vielspieler eine Herausforderung und dauert nicht besonders lange. Sind alle Spieler regelfest, dauert eine komplette Runde keine Stunde. 34,94 Euro ist es aber wahrscheinlich nur Spielern wert, die genau diese Art von Spielen mögen.

Andreas Schmidt



Brettspiel | Erschienen: 3. Februar 2011 | Preis: 34,95 Euro | für 3 - 5 Spieler | Sprache: Deutsch

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