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 Chroniken der Unterwelt, Band 1: City of Bones

Chroniken der Unterwelt, Band Eins

Serie: Chroniken der Unterwelt, Band 1
Autoren: Cassandra Clare
Übersetzer: Franca Fritz, Heinrich Koop
Verlag: Arena

Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Die fünfzehnjährige New Yorkerin Clary hält ihr Leben für ganz normal. Doch bei einem Diskobesuch ändert sich das schlagartig: Sie sieht ein paar Teenager, die sonst niemand sehen kann - und diese begehen auch noch vor ihren Augen einen Mord, was ebenfalls niemandem außer ihr auffällt.
Als ihre Mutter auf einmal noch beschützender wird als sonst und nach einem panischen Telefonanruf plötzlich wie vom Erdboden verschluckt ist, beginnt für Clary ein ganz neues Leben. Die scheinbar unsichtbaren Teenager begegnen ihr wieder und eröffnen ihr, dass sie Dämonenjäger sind, sogenannte Schattenjäger. Diese schützen die Menschen vor den schädlichen Einflüssen von Dämonen, kontrollieren Vampire und Werwölfe … das alles unbemerkt von den Menschen. Warum Clary sie von Anfang an sehen konnte, können sich die Schattenjäger nicht erklären.
Da - aus noch zu klärenden Gründen - nach dem Verschwinden der Mutter auf einmal lauter Monster und sonstige finstere Mächte hinter Clary her sind, nehmen die Schattenjäger sie bei sich auf. Nach und nach freundet sie sich mit den drei anderen Teenagern Jace, Isabelle und Alex an, vor allem Jace hat es ihr angetan. Doch für romantische Verstrickungen bleibt keine Zeit, zu dramatisch wird das Geschehen: Der "Kelch der Engel" ist verschwunden, dies ist ein wichtiger Gegenstand für die Schattenjäger, der nicht in die falschen Hände gelangen darf, da sonst der brüchige Frieden zwischen Schattenwesen und Schattenjägern endgültig zerbrechen könnte. Clary und die drei jungen Schattenjäger machen sich auf eine abenteuerliche Suche, bei der so manches andere Geheimnis aufgedeckt wird.

"City of Bones" hat es in sich: Da gibt es Vampire, Werwölfe, Nixen, Feen, Hexenmeister und noch viele mehr und als kontrollierende Instanz die Schattenjäger. Doch nicht nur fantastische Elemente hat das Buch zu bieten, auch gefühlsmäßig geht es ganz schön rund: (verbotene) Liebe, Hass, Verrat, Geheimnisse und Freundschaft finden sich bunt gemischt und in den überraschendsten Momenten.

Die Geschichte ist sehr gut geschrieben, man kann fast eintauchen in diese Welt, die so bekannt und zugleich so unwirklich ist - typisch für das Fach der Urban Fantasy, die seit Lukianenkos "Wächter der Nacht" immer beliebter wird. Hier werden fantastische Elemente in das ganz normale Leben eingebunden, Erklärungen dafür geliefert, warum unsere Welt so funktioniert, wie sie es tut und warum dies alles einen fantastischeren Hintergrund hat, als wir es uns vorstellen können.
Die Autorin schafft den Mix zwischen fantastischem Geschehen und nachvollziehbarem menschlichen Handeln sehr gut. Egal, wie abstrakt das Geschehen gerade ist, es klärt sich früher oder später auf, die Handlungsstränge enden nicht einfach im Nichts, sondern werden zufrieden stellend aufgeklärt oder weiter gesponnen, bis der Leser es vor Spannung auf den nächsten Band "City of Ashes" kaum mehr aushält.

Die Charakterzeichnung ist genauso gut gelungen wie der Plot. Die Protagonisten werden fast zu Freunden, so gut meint man sie bald zu kennen. Doch das heißt nicht, dass sie berechenbar werden, für Überraschungen sorgen alle der Charaktere früher oder später, im Guten wie im Bösen … Einzig, dass Clary alles so furchtbar gelassen aufnimmt, kaum die Nerven verliert, als sie entdeckt, dass die Welt, die sie zu kennen glaubte, eigentlich ganz anders ist, dass ihr Leben auf Lügen basierte und dass Dämonen ab jetzt zu ihrem Alltag gehören, ist etwas nervend. Da hat sich die Autorin wohl etwas zu sehr davon leiten lassen, eine starke, bewundernswerte, hübsche, liebenswerte Hauptfigur zu erschaffen - deren Namen eine wohl nicht ganz zufällige Ähnlichkeit mit dem eigenen Nachnamen hat …
Diese kleine Schwäche lässt sich aber entschuldigen, schließlich wäre es schlimmer, wenn man alle paar Seiten einen Ohnmachtsanfall der Heldin über sich ergehen lassen müsste. So hat man eine starke Heldin, die man bewundern kann, mit der man sich identifizieren kann, und zudem noch andere Charaktere, die je nach Gesinnung Angst oder positive Gefühle hervorrufen.


Nicht zuletzt dieser Stärke ist es zu verdanken, dass man als Leser trotz aller Spannung ordentlich schmunzeln kann. Die drei Schattenjäger-Teenager lassen oftmals einen lockeren Spruch fallen, Clary übernimmt diese Eigenheit ebenfalls und auch ihr menschlicher bester Freund Simon sorgt für so manch erheiternde Situation.

"City of Bones" ist ein sehr gelungenes Fantasy-Buch, dass auch für Leser, die sonst wenig für dieses Genre übrig haben, seinen Reiz haben dürfte.
Fans des Genres kommen um dieses Buch wohl kaum herum, zu spannend ist der Plot und zu gut ist es geschrieben. Sobald man mit der Lektüre dieses Bandes fertig ist, bleibt es einem nur noch übrig, sich so schnell wie möglich auch den Folgeband "City of Ashes" zu kaufen, da man unbedingt erfahren will, wie es weiter geht mit Clary, den anderen Schattenjägern und dem Kampf zwischen Gut und Böse - wobei die Grenzen gefährlich fließend sind.

Anja Thiemé



Hardcover | Erschienen: 01. Januar 2008 | ISBN: 9783401061320 | Originaltitel: The Mortal Instruments. Book One. City of Bones | Preis: 17,95 Euro | 502 Seiten | Sprache: Deutsch

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