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Als Computerspiel hat "StarCraft" eine begeisterte Anhängerschar, die das Spiel lieb gewonnen hat. Aus diesem Grund waren auch die Erwartungen sehr hoch als es hieß, dass ein Brettspiel dazu erscheinen soll, denn wie will man den Charme und das Spielprinzip vom Computer auf ein normales Spiel bannen? Nun ist "StarCraft - Das Brettspiel" endlich auf Deutsch erschienen und man hofft und bangt, dass es alle Erwartungen erfüllt.
Groß genug ist der Karton schon mal und sein Inhalt ebenfalls viel versprechend. Besonders begeistern den Spieler hierbei natürlich die Militäreinheiten, die nicht als Pappchips umgesetzt wurden, sondern als stabile Plastikfiguren. Insgesamt reicht der Spielinhalt für sechs Spieler. Es gibt nämlich drei Fraktionen, die Terraner, die Zerg und die Protoss, die alle auch doppelt besetzt werden können. Dennoch spielt jeder gegen alle anderen, ein gemeinsames Spiel zwischen den Völkern gibt es normalerweise nicht.
Erst einmal gilt es, den Inhalt einzusammeln, auszupacken, zu sortieren und auf dem Tisch oder, wegen des großen Platzaufwandes, auf dem Fußboden aufzubauen. Intuitiv begreifen kann man das Spielprinzip nicht, doch dabei hilft die ausführliche Spielanleitung weiter. Jeder einzelne Punkt ist hier detailliert aufgeführt, sodass es am Ende des Durchlesens keine Fragen mehr gibt und man auch sofort starten kann. Wenn man unsicher ist, hilft der grobe Plan in der Kurzübersicht, denn ein kurzer Blick darauf zeigt, mit welchem Punkt der jeweiligen Spielphase weitergemacht werden muss.
Ziel des Spiels ist es natürlich, die meisten Siegpunkte, minimal fünfzehn, zu erreichen, welche man über das Erobern bestimmter Areale auf dem Spielplan erhält. Allerdings hat jede einzelne Fraktion auch ganz individuelle Spielziele, die ebenfalls zum Sieg führen können, wenn man sie erreicht. Es kann jedoch auch geschehen, dass einzelne Spieler vorher ausscheiden, wenn sie weder Einheiten noch Basen auf dem Spielfeld besitzen, denn im Weltraum gilt das Recht des Stärkeren.
Und auch generell ist "StarCraft" ein sehr aggressives Spiel. Wer nicht sofort aktiv Gebiete einnimmt und eigene Basen sichert, der hat sofort das Nachsehen. Um ans Ziel zu gelangen, muss man allerdings einige verschiedene Ziele im Auge behalten. In jeder Runde kann man Ressourcen sammeln, Forschung betreiben, Gebiete erobern, neue Einheiten produzieren und Siegpunkte erlangen. Hier gilt es, stets die Balance zu halten, denn wenn man einen Punkt vernachlässigt, müssen auch die anderen Gebiete darunter leiden. Dies passiert aktiv indem man immer abwechselnd mit den anderen Spielern seine jeweiligen Befehlsmarker auf den betreffenden Planeten ablegt. Da diese allerdings erst später aufgedeckt werden kann man nicht von vorneherein sehen, welche Aktionen die anderen planen und einem selbst damit eventuell in die Quere kommen könnten. Allerdings ist es teilweise auch ein wenig Glückssache, ob die eigenen Pläne aufgehen. Denn die Befehle die man gibt geschehen durch den Einfluss der anderen Spieler vielleicht nicht in der vorgesehenen Reihenfolge, da ein anderer Spieler vorher an die Reihe kommt und die Ausgangssituation komplett verändert. Aber durch richtig platzierte Befehlmarker kann man auch geschickt bluffen.
In "StarCraft - Das Brettspiel" haben Fans viele Hoffnungen gesetzt und nach genauer Prüfung kann man sagen, dass sich diese vollkommen erfüllt haben. Es ist kaum zu glauben, aber es ist tatsächlich gelungen, das Spielprinzip vom PC auf ein Brettspiel zu transportieren, das dennoch den gewohnten, alten Charme versprüht. Damit es nicht langweilig wird, ist das Spiel allerdings etwas aggressiver geraten und nichts für diejenigen, die erst einmal in Ruhe vor sich hinbauen möchten. Denn die einzelnen Planeten, die errungen werden müssen, liegen dicht beieinander, sodass man stets in der Gefahr schwebt, einen Kampf austragen zu müssen. Und das Kampfsystem ist für ein Strategiespiel ziemlich untypisch. Denn wo anderorts mit Würfeln Kämpfe ausgetragen werden, werden hier Gefechte durch die eingesetzten Truppen und die passend verwendeten Kampfkarten entschieden. Natürlich kann man im Kampf jede beliebige Karte einsetzen, allerdings erlangt man nur die größtmögliche Schlagkraft, wenn eingesetzte Kampftruppen und Kampfkarten zueinander passen. Dies setzt ein wenig Planungsgeschick voraus, vermeidet allerdings das unbeliebte Glücksmoment, der ins Spiel käme, würde man Würfel verwenden.
Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit hat man das Spielprinzip schnell begriffen und benötigt die Anleitung kaum mehr. Von den Spielern selbst ist ein hohes Maß an Taktik, Voraussicht und ein wenig Menschenkenntnis gefordert, wenn sie hier triumphieren wollen. Besonders schön sind die Unterschiede zwischen den Rassen, die sich auch im Spiel selbst bemerkbar machen. Und da eigentlich ständig etwas passiert, wird das Spielen nie langweilig, auch wenn sich die Spielrunden über mehrere Stunden hinziehen können. Überflüssig zu sagen, dass es erst mit voller Spielerzahl richtig Spaß macht, auch wenn es dabei natürlich viel härter ist, den Spiel zu erringen.
Wow, mehr kann man dazu nicht sagen. Eine wunderbare Umsetzung als Brettspiel, fantastisch schönes und stabiles Spielmaterial und zusätzlich noch ein angemessener Preis, was will man mehr? Einfach kaufen!