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In der "Bibliothek des Grauens" erschien nun der siebte Band, die "Preußische Kriminalchronik hingerichteter Verbrecher".
Die sieben Kapitel sind jeweils einem Verbrecher gewidmet, die Verurteilungen fanden zwischen 1709 und 1903 statt. Den Anfang macht ein betrügerischer Alchemist, der vorgab, alles Metall in Gold oder Silber verwandeln zu können. In chronologischer Reihenfolge gibt es dann weitere Verbrechen: die Schlossdiebe, die den König selbst bestahlen; Anna Sotmeyer, die aus Rache eine Brandstiftung beging; aber auch Hans Hermann von Katte, der allerdings nur dem jungen Kronprinzen half, aus der "Obhut" seines strengen Vaters zu flüchten. Es folgen etliche Mörder, die mal aus Gewinnsucht, mal aus Verzweiflung handelten. Neben einem weiblichen Blaubart findet sich hier auch ein Familienauslöscher, aber auch ein gemeiner Raubmörder.
Die einzelnen Kapitel variieren stark in Länge und auch im Unterhaltungswert. Vor allem der selbst geschriebene Lebenslauf des Mörders Gurlt vermag gar nicht zu begeistern. Jede Station seines Lebens beschreibt er, diejenigen, an denen er sich gut benahm, ebenso wie jene, an denen er sich dem Spiel und anderen Vergnügungen hingab. Bis er dann mal zur Sache, sprich: seinem Verbrechen, kommt, dauert es schon eine ganze Weile.
Doch die meisten Kapitel sind gut und verständlich geschrieben. Ergänzt werden sie durch etliche Abbildungen, zumeist Zeichnungen, manchmal aber auch Photographien, die entweder die Delinquenten selbst, deren Tatorte oder den Hinrichtungsort zeigen.
Abgeschlossen wird das Buch durch die Quellen, zusätzliche Literatur und Anmerkungen. Letztere sind ein Glossar verschiedener, heute ungebräuchlicher Begriffe, die sich jedoch auch so im Kontext meist sehr gut erschließen lassen.
Von der Qualität der Gestaltung her reiht sich das Buch mühelos in die Reihe ein. Ab und zu geraten die Geschichten etwas langatmig, aber im Großen und Ganzen erhält man immer noch ein interessantes Werk.