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Alice ist müde, furchtbar müde. Doch kaum wollen ihr die Augen zufallen, sieht sie ein Kaninchen an sich vorüber huschen. Es hat eine weiße Weste an und sieht immer wieder auf eine Taschenuhr. Es scheint sehr in Eile zu sein und Alice hört, wie es immer wieder vor sich hin murmelt, dass es schon viel zu spät sei. Alice springt auf und hastet hinter dem Kaninchen her. Sie will unbedingt wissen, warum es Kleidung trägt und reden kann. Doch das Tier verschwindet in einer dunklen Öffnung in der Nähe des Baumes, unter dem Alice sich vor der Sonne verborgen hatte.
Alice kriecht in die Öffnung und gelangt in einen großen Saal voller Türen. Und dann beginnt für das kleine Mädchen ein so verrücktes Abenteuer, dass sie immer glaubt, sie träume. Sie lernt eine sprechende Raupe, einen Märzhasen, einen verrückten Hutmacher, eine Grinsekatze, Kartensoldaten, eine Herzogin, ja, sogar eine Königin kennen.
Im Juli 1865 erschien erstmals "Alices Adventures in Wonderland" von Charles Lutwidge Dodgson unter dem Pseudonym Lewis Carroll. Es wurde zu einem Weltbestseller, der hunderte Male in abgeänderter Form seine Wiederbelebung als Buch, Märchen, Kindergeschichte, Film, Theaterstück und Hörbuch erlebte. Auch mehr als einhundertvierzig Jahre später sind sowohl die Originalausgabe als auch viele vereinfachte und veränderte Versionen im Umlauf. Aus der scharfen Satire und harschen Gesellschaftskritik wurde und wird nicht selten ein albernes, simples Märchen für Kinder, das die Absurditäten der Geschichte und den ihnen innewohnenden Humor in den Vordergrund stellt.
Eine kindgerechte, von Autorin Maria Seidemann vereinfachte Fassung, ist seit Juli 2007 auch im Coppenrath Verlag erschienen. In der Reihe "Coppenraths Kinderbuchklassiker" ist es als Hardcover mit der gewohnt schönen und weichen Filzauflage herausgebracht worden. Deren Anmutung ist wirklich einen Blick oder besser gesagt ein Fühlen wert.
Ergänzt wird der einfache, leicht verständliche Text von den Illustrationen von Sophie Schmid. Sie sind sehr einfach, bunt und ein wenig kitschig geraten, gefallen aber den Kleinsten außerordentlich gut. Kinder ab fünf Jahren lieben vor allem die unzähligen Tiere auf den Abbildungen und können kaum dem langen Text folgen, der den wenigen Bildern immer hinterher eilt.
Den Abschluss des Buches bildet ein kurzer Text über den Autor Lewis Carroll und die Entstehungsgeschichte des Buches. Leider ist er nur eine halbe Seite lang und enthält zu wenig Informationen, um zu begeistern.
Dieses Buch glänzt mit perfektem Layout, wunderschönem Einband, kindgerechten Zeichnungen und einem zwar langen, doch verständlichen Text. Es ist nicht mit der Originalausgabe zu vergleichen und kein Stück Literatur für Erwachsene mehr. Doch die anvisierte Zielgruppe von Kindern zwischen fünf und zehn Jahren ist mehr als zufrieden nach dem Hör- oder Lesegenuss. Da der Preis in Anbetracht der Druck- und Bildqualität sehr niedrig ist, wird "Alice im Wunderland" auch weiterhin in vielen Kinderzimmern zu finden sein.