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 Smarty Pants - Das Besserwisserspiel


Cover
Gesamt +++--
Action
Anspruch
Aufmachung
Bedienung
Bildqualität
Extras
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spielregel
Ton


Party-Quizgames für Konsolen haben zurzeit Hochkonjunktur. Man denke etwa nur an den Erfolg der "BUZZ"-Reihe, welcher von mehreren Ablegern für die Playstation der zweiten und dritten Generation nahezu ungebrochen weitergeführt wird. Auch die Nintendo Wii wurde in den letzten Monaten verstärkt mit Partyspielen solcher und ähnlicher Natur beglückt, doch nicht alle lassen die Ratefüchse und Partygamers mit dem Gefühl zurück, dass das Spiel sein Geld wert ist. Mit "Smarty Pants - Das Besserwisserspiel" beteiligt sich nun auch EA am Kuchen der Wii-Partygames.

Ein Party-Quizgame und Nintendo Wii? Klingt gut, kann doch die innovative Steuerung von Nintendos Next-Gen-Konsole zum Zug kommen. Gleichzeitig keimt verständlicherweise Misstrauen auf: Unnötiges Plastikzubehör für die Controller ist dem Besitzer einer Wii nicht fremd, ebenso wenig einem "BUZZ"-Liebhaber, wo für Multiplayer-Sessions teure Spezialcontroller zusätzlich erworben werden müssen. Doch EA lässt sich auf solche zwielichtigen Spielchen nicht ein: Es genügt ein Fernseher, ein Nintendo Wii und bis zu vier Wii-Fernbedienungen und die Gameparty kann steigen. Egal, ob man im offenen Wettkampf mit Freunden um die Wette quizzt oder sich gemeinsam mit der Familie in Richtung neuer Highscore durchzuschlagen gedenkt, "Smarty Pants" hält für all diese Gelegenheiten den richtigen Spielemodus bereit.

Zu Beginn wählen die Spieler ihr eigenes Mii oder ein Gast-Mii - bei letzterem werden Ergebnisse und Fortschritte jedoch nicht gespeichert - und geben ihr Alter ein. Von letzterem sind die Fragen abhängig, mit welchen man konfrontiert wird. Zehnjährige dürfen sich über Fragen wie etwa "Welches Tier ist Snoopy?" oder "Was ist Bart Simpsons Lieblingsgetränk?" freuen, während sich die reiferen Damen und Herren der Schöpfung mit Fragen beispielsweise über den Sieger der Tour de France 2006, die Chromosomenanzahl einer Frau oder nach dem derzeitigen Ministerpräsidenten von Bayern herumschlagen müssen. Dann noch schnell Mitspielerzahl und Zeit- bzw. Rundenlimit eingeben und los geht?s. Auf die Plätze, fertig, buzzern!

Sehnt man sich danach, mit seinem Wissen seine Freunde in Grund und Boden zu buzzern - weiß man die richtige Antwort, wird die Wii-Remote nach oben bewegt -, so wählt man den "Freunde-Modus". Interessant wie auch witzig ist hierbei die Möglichkeit, die Art der Punktevergabe während des Spiels festzulegen. Entweder lenkt man zum klassischen Countdown-Prinzip - je schneller eine Frage richtig beantwortet wird, desto mehr Punkte winken dem Glücklichen - oder zum "Einsatz-Modus": Vor jeder Runde wird ein Minispiel in Schießbudenform gestartet, in welchem die Spieler in bester "Moorhuhn"-Manier Zielscheiben mit negativen und positiven Punkteangaben abschießen; die daraus resultierende Summe ergibt die Punkteanzahl für eine richtige Antwort. Am Ende der gewählten Rundenanzahl können die Spieler mithilfe von Bonusfragen das Spiel doch noch zu ihrem Gunsten entscheiden. Der "Familien-Modus" geht genau den anderen Weg: Bis zu vier Spieler treten gemeinsam gegen die unerbittliche Uhr an, um einen neuen Highscore zu erreichen.

Für endlosen Quizspaß sollen - laut Herstellerangaben - rund 20.000 Fragen sorgen, welche in die acht Kategorien Kultur, Medien, Technik, Natur, Welt, Wissenschaft, Sport und Deutschland aufgeteilt sind. Mit welcher dieser Bereiche sich die Spieler in jeder Runde konfrontiert sehen dürfen, hängt vom gewählten Modus ab. Im "Freunde-Modus" erscheint vor jeder Runde ein Glücksrad mit Feldern für alle acht Kategorien sowie einige Zusatzfelder - Zufallsgenerator, Spieler XY darf Kategorie wählen etc. -, mit einer Drehbewegung der Wii-Fernbedienung wird das Rad angekurbelt; im "Familien-Modus" hingegen bestimmt allein der Zufallsgenerator. Für Abwechslung und zur Vermeidung akuter Monotonie sollen eben solche gestenbasierte Einlagen wie das Ankurbeln sowie so genannte Herausforderungskarten mit unterschiedlicher Funktion sorgen. So kann man dem Gegner eine kinderleichte Frage wegnehmen, sich Bonuszeit sichern oder die Kategorie wechseln.

Man muss EA durchaus Lob zusprechen, dass sie sich dazu entschlossen haben, die gesamte Steuerung auf die Bedienungselemente der Wii-Remote zu komprimieren und auf unnötige Zusatzcontroller verzichtet haben. Doch den Erwartungen, welche die Entwickler mit der gestenbasierten Steuerung geschürt haben, kann die Bedienung nicht vollständig gerecht werden. Die Idee, das Rad per entsprechender Geste mit der Fernbedienung anzukurbeln, ist im Grunde originell, doch auf die Dauer schlägt die Begeisterung in Monotonie um, welche auch die anderen Gebärden nicht vollständig durchbrechen können. Egal ob Tauziehen, Tanzeinlagen oder Springen, alles wird leider allzu schnell zu dem, was es eigentlich verhindern sollte: Eintönigkeit. Schade, dem lag enorm viel Potential inne. Flüssiger als flüssig - vollkommen überflüssig - kommt der "Solo-Modus" daher: Ein Spieler gegen die Uhr, ohne Minispiele oder Tanzeinlagen, die Anzahl der richtig und falsch beantworteten Fragen wird nicht gespeichert. Nicht minder bedauerlich ist die geringe Zahl an Modi und Minispielen sowie die eingeschränkte Wahl des Runden- bzw. Zeitkontingents.

Fazit: "Smarty Pants - Das Besserwisserspiel" ist ein Party-Quizgame, welches für die eine oder andere unterhaltsame Rätselsession sorgt, egal ob auf einem Wii-Treffen oder im trauten Kreis der Familie. Die Grafik kitzelt wahrlich nicht das Letzte aus Nintendos Next-Gen-Konsole heraus, gestaltet sich aber als zweckmäßig und durchaus gut. Der Soundtrack und der Sprecher entwickeln sich mit der Zeit zu einem enervierenden Faktor und die Möglichkeiten der Wii-Fernbedienung wurden zwar sehr gut ausgeschöpft, aber nicht perfekt integriert. Gelungen ist hingegen der Fundus an immerhin gut 20.000 Fragen, welche ihren Beitrag für Abwechslung leisten. Vor allem in Anbetracht der Marktsituation ähnlicher Spiele für Nintendo Wii ist "Smarty Pants" durchaus einen Blick wert.

Michael Höfel



DVD | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 1. November 2007 | PC | Preis: 29,95 Euro | Verfügbare Sprachen: Deutsch

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