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 Der Fisch

Autoren: Ulrich Magin
Verlag: Aufbau Verlag

Cover
Gesamt +----
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Carl Ghuimin arbeitet an seiner Doktorarbeit über Tsunamis am Bodensee. Schon bald wird der Forscher jedoch mit mysteriösen Ereignissen konfrontiert. So verschwinden Menschen am See spurlos und das Echolot eines Forschungsschiffs erfasst ein unglaublich großes Tier. Das Militär rückt an, sperrt den See und reißt alle Nachforschungen an sich. Carls Arbeit wird auf Eis gelegt und als er zu viele Fragen stellt, begibt er sich in große Gefahr. Macht ein Ungeheuer den Bodensee unsicher und was hat das Militär zu verschweigen?

Ulrich Magin ist Sachbuchautor für außergewöhnliche Themen, wie auch Seeungeheuer. Sein Roman "Der Fisch" enthält daher sehr viele Fakten über die Beschaffenheit des Bodensees und historische Ereignisse, wie Sichtungen von ungewöhnlichen Tieren am Bodensee. Daraus resultierende Sagen und Legenden sind ebenso im Werk enthalten. Diese wahren Begebenheiten sind immer wieder in Form von in sich geschlossenen Absätzen zwischen der Handlung eingefügt. Anfangs gelingt es dem Autor, die Spannung sehr stark aufzubauen, die wahren Hintergründe stacheln die Neugier des Lesers zusätzlich an. Doch leider kann der Autor dieses Tempo nicht lange aufrechterhalten und so flacht die Handlung zusehends ab.

Die vielen Sichtungen des Seeungeheuers reihen sich lieblos aneinander. Die Charaktere sind selten plastisch und die obligatorische Liebesgeschichte ist vorhersehbar und dazu äußerst plump umgesetzt. Darüber hinaus gibt es mehrere Gelegenheiten, in denen sich Charaktere unlogisch verhalten, manche Abschnitte scheinen keine Auswirkungen auf die Geschichte zu haben und letzten Endes verliert sich der Autor in seinen Ausführungen. Aufkommende Spannung wird schnell zerredet. Dieser Umstand ist äußerst bedauerlich, denn sicherlich hat Ulrich Magin viel Zeit mit der Recherche der Thematik verbracht. Die Idee, das Thema in einem Roman umzusetzen, ist erfrischend und die ersten Abschnitte des Buchs beweisen, dass das Prinzip funktionieren kann. Nun ist es jedoch ein großer Unterschied, ob man einen Roman oder ein Sachbuch schreibt. Als Roman sind die Handlungen der Protagonisten zu nüchtern und farblos. Zudem drängt sich der Verdacht auf, dass man zu sehr Frank Schätzings "Der Schwarm" nacheifern wollte.

Fazit:
Idee und Stoff geben einen spannenden Thriller her. Allerdings hakt es gewaltig bei der Umsetzung, so dass Handlung und Charaktere ohne Tiefe sehr bald langweilen. Eine Überarbeitung des Buchs hin zu einem mehr fesselnden Roman und weniger nüchternem Sachbuch wären angebracht gewesen. Die Sagen und Legenden rund um den Bodensee haben einen gewissen Unterhaltungswert und machen auf die Hintergründe neugierig. Dieses Konzept geht anfangs auf, später wird die Handlung zu oft unterbrochen. Aufmachung und Marketing des Buchs versprechen mehr, als letztendlich gehalten werden kann.

Jens



Taschenbuch | Erschienen: 1. April 2008 | ISBN: 9783746624105 | Preis: 9,95 Euro | 400 Seiten | Sprache: Deutsch

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