Mit diesem Hörspiel startet die Lauscherlounge ein neues Projekt in Sachen "Detektivhörspiel". Nach den Geschichten von Blake Edwards entstanden nostalgische Krimis im Stil der 50er Jahre. Der erste Teil umfasst die ersten beiden Fälle von Privatdetektiv Richard Diamond.

Fall 1: Die schwarze Puppe
Ein junger Mann bittet Richard Diamond um Hilfe. Er fürchtet einen Mordanschlag, weil er in einer Schießbude eine Puppe herausgegeben hat, die der Besitzer des Standes unbedingt behalten wollte. Der junge Mann vermutet, dass in der Puppe etwas Wertvolles enthalten sein könnte. Doch da der Klient kein Geld hat, schickt Diamond ihn mit dem Hinweis, sich an die Polizei zu wenden, weg. Wenig später wird ein Polizist ermordet, der an eben jener Schießbude gesehen wurde. Daraufhin beginnt Diamond mit seinen Ermittlungen und stößt in ein Wespennest.

Fall 2: Der braune Umschlag
Wieder ist Richard Diamond vom Pech verfolgt. Kein Fall in Aussicht und das Auto in der Werkstatt. Kurz darauf wird Diamond in seinem Büro überfallen. Der Gangster sucht einen braunen Umschlag. Richard kann den Eindringling überwältigen und informiert seinen Freund Walt Levinson von der Polizei. Dieser berichtet seinem Freund, dass der Spedition "Huxley" 600.000 Dollar gestohlen wurden und das Fluchtauto ist eben jener Wagen, der in den Unfall mit Diamonds Auto verwickelt war. Damit beginnt für den Privatdetektiv wieder ein haarsträubender Fall.

Held der hier vertonten Storys ist Richard Diamond, ein ehemaliger Polizist, der als Privatdetektiv in New York mehr schlecht als recht über die Runden kommt. Ein messerscharfer Verstand, flotte Sprüche und eine Pistole sind die Werkzeuge, mit denen er seine Fälle löst. Verkörpert wird der coole Schnüffler von Tobias Kluckert, der die knochentrockene Art des Detektivs perfekt beherrscht. Seine betuchte Freundin Helen wird von Ranja Bonalana gesprochen, die sehr gut mit Kluckert harmoniert. Diamonds eigenwilliger Freund Walt Levinson von der Polizei wird dargestellt von Detlef Bierstedt, der seine Rollen ohnehin fast immer sehr glaubhaft und lebendig zu spielen versteht. Das ist die Stammbesetzung einer jeden Folge. Doch auch die Nebenrollen wurden von der Lauscherlounge sehr sorgfältig ausgewählt. Der Hörer kommt in den Genuss der klangvollen Stimmen von Melanie Pukass, Thomas Nero Wolff, Hasso Zorn, Oliver Rohrbeck und vielen anderen mehr. Leider wirkt Diamonds Coolness in dieser Folge manchmal sehr übertrieben und albern. Zum Abschluss eines jeden Falls gehört außerdem, dass Richard seine Freundin Helen besucht und ein wenig mit ihr flirtet und scherzt. In dem vorliegenden Hörspiel lässt sich der Detektiv dazu hinreißen auf dem Klavier herumzuklimpern und schlechte Witze zu reißen. Hinzu kommt ein eingespieltes Miauen von Helens Katze, das ebenfalls sehr störend wirkt.
Die Fälle an sich sind dagegen recht originell und vor allen Dingen nicht so lang, da ja auf jeder CD zwei Abenteuer des Detektivs verewigt wurden. Der Reiz der recht kurzen Krimis liegt vor allem darin, dass Diamond ohne moderne Hilfsmittel wie Computer und Handy auskommen muss. Die Musik passt sich dem 50er Jahre-Flair an und wird hauptsächlich mit Klavier und Trompete gespielt, was nicht jedermanns Fall sein dürfte, aber auf jeden Fall zum Zeitgeist passt.

Die schwarzweißen Illustrationen zeigen dem Käufer in ihrem Stil bereits, welche Art von Krimis ihn hier erwartet. Leider beinhaltet das Booklet nur wenige Zusatzinfos. Man erfährt nichts über Blake Edwards und auch eine Trackangabe fehlt, denn für den Hörer wäre es nicht verkehrt, zu wissen, bei welchem Track der zweite Fall beginnt.

Fazit:
Krimis im Stil der 50er Jahre mit einem famosen Tobias Kluckert in der Hauptrolle. Leider trüben alberne, übertriebene Sprüche des Detektivs den Hörspaß. Musik und Cover passen hervorragend zu einer typischen Detektivgeschichte aus den 50ern.