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Mit Afrika verbinden viele Menschen spontan Safariausflüge, Elefanten, die Wüste, mit der Natur in Einklang lebende Völkerstämme und fremde Kulturen. Aber wie genau heißen diese Stämme, an welche Götter glauben sie, wie sieht ihr Alltag aus? Auch die afrikanische Kunst ist ein kaum beachtetes Themengebiet: Musik, Körperkunst, traditionelle Kunst oder Theater sind für viele Europäer unbekannte Elemente eines exotischen Kontinents. Das Bildlexikon "Afrika - Der schwarze Kontinent", erschienen beim Parthas Verlag, will einen Einblick in den teilweise unbeachteten Kulturkreis bieten, der mehr über Leben, Kultur und Kunst Afrikas offenbart.
Das fast vierhundert Seiten umfassende Softcoverbuch bietet zunächst eine kurze Einführung ins Thema. Anschließend folgen die sechs Hauptkapitel, die wiederum in mehrere Unterkapitel aufgeteilt sind. Den Auftakt bildet das Kapitel
Völker, das sowohl über die vielen verschiedenen Völker und Stämme Afrikas berichtet als auch allgemeine Informationen zu deren Lebensraum, Sprache, Lebensweise und Geschichte bietet. Es folgt
Macht und Öffentlichkeit: Dieses Kapitel behandelt das Thema Reiche und Königreiche, ihre Entwicklung und gegebenenfalls ihren Untergang. Zudem wird ein Blick auf Geheimbünde und bestimmte Gesellschaftsschichten geworfen, beispielsweise Jäger und Krieger im Gegensatz zu Töpferinnen, aber auch auf die Sklaverei und die Kolonialzeit.
Götter und Religionen sowie
Ahnenkult sind die nächsten beiden Kapitel und befassen sich mit dem afrikanischen Glauben. Dabei geht es nicht nur um die verschiedenen bekannten Religionen, sondern auch Phänomene wie die Wahrsagung und Wassergeister, besondere Bestattungsrituale und Kulte. Das Kapitel
Alltagsleben widmet sich den mehr oder weniger profanen Dingen wie dem Ackerbau, dem Handel und der Ernährung, aber auch der Literatur, dem Kino und der Musik. Das letzte Kapitel
Wohnkultur behandelt typisch afrikanische Wohnräume, etwa die Beschaffenheit einer Behausung, die Anordnung der Hütten eines Dorfes und ähnliches; der Blick in afrikanische Großstädte als krasser Gegensatz darf hier natürlich nicht fehlen. Im Anhang finden sich eine Afrika-Karte, eine chronologische Übersicht der historischen Ereignisse, eine Liste erwähnenswerter Museen, die afrikanische Ausstellungen vorweisen, ein Stichwortregister, eine umfangreiche Bibliografie und Bildnachweise.
Wie es sich für ein anständiges Bildlexikon gehört, findet sich auf jeder Seite eine Fotografie, eine Zeichnung oder ein Gemälde. Den Großteil dieser Illustrationen bilden fotografische Abbildungen von Kunstwerken, Reliquien und traditionellen Statuen oder Skulpturen, die dem Betrachter ein wesentlich umfassenderes Bild von Afrika vermitteln, als es lange, trockene Texte könnten. Die Illustrationen sind groß genug, um auch Details zu erkennen, lassen dabei aber genügend Raum für die dazugehörigen Texte. Vor allem die Fotos zu Skulpturen und Masken sind faszinierend und führen den Leser oftmals in eine gänzlich fremde, seltsame und zugleich packende Welt.
Trotzdem gibt es neben der Betrachtung der vielen Abbildungen natürlich auch einiges nachzulesen. Neben den Haupttexten, die das Thema zwar sehr allgemein, aber dafür leicht verständlich anreißen, gibt es Bildunterschriften, die den Leser mit Zusatzinformationen versorgen, sowie weitere Texteinheiten, die noch mal auf Details und einzelne Aspekte eingehen. So werden dem Leser immer wieder gut nachvollziehbare Informationshäppchen dargereicht, die weder überfordern noch dazu nötigen, etwas nachschlagen zu müssen.
Um sich mit Afrika, seinen Einwohnern, seinen Kulturen und Traditionen bekannt zu machen, ist "Afrika - Der schwarze Kontinent" ein idealer Wegbegleiter. Zahlreiche faszinierende Abbildungen, informative Texte und eine vielfältige Themenauswahl machen das Bildlexikon zu einer kurzweiligen Wissensfundgrube rund um Afrika.