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Der Geschäftsmann Grant Munro bittet Sherlock Holmes und Dr. Watson um Hilfe. Seine Frau Effie verhält sich äußerst sonderbar, seit das Landhaus in der Nachbarschaft neu bezogen wurde. Munros Frau verlangt ohne Begründung hohe Summen Geld und verschwindet oft heimlich im Landhaus, ohne ihrem Mann zu erzählen, was sie dort macht. Grant Munro hat indessen ein schrecklich entstelltes, gelbes Gesicht im Fenster gesehen. Sherlock Holmes steht vor einem schwierigen Rätsel, das ihn bis an die Leistungsgrenze seines Verstandes bringt.
Mit dieser Folge feiert die routiniert produzierte Hörspielserie aus dem Hause Maritim ein kleines Jubiläum. Bereits 25 Hörspiele mit dem berühmtesten Detektiv der Welt wurden veröffentlicht und immer noch offenbaren die Produktionen ein hohes Niveau in Sachen Technik, Sprecherauswahl und Skript. Dr. Watson, Erzähler der Begebenheiten und steter Begleiter von Holmes, wird humorvoll und lebhaft gesprochen von Peter Groeger. Ihm zur Seite steht Hörspiellegende Christian Rode als Meisterdetektiv Sherlock Holmes, der seine Rolle mit hörbarem Engagement verkörpert und viel Spaß bei der Produktion hat. Allerdings verkörpern die Mimen eine ältere Version der beiden Freunde, denn in den Geschichten von Sir Arthur Conan Doyle werden Holmes und Watson als Mitte Dreißig beschrieben. Dennoch nimmt man den Sprechern ihre Charakterdarstellungen durchaus ab. Christian Rode und Peter Groeger ergänzen sich auf fabelhafte Art und Weise und werfen sich die Bälle auf eine Weise zu, wie es nur langjährige Schauspieler können, die sich geraume Zeit kennen. HolmesÂ’ Klient Grant Munro wird gesprochen von Walter von Hauff, der die Verzweiflung des hintergangenen Ehemannes glaubhaft vermittelt. Als Effie ist Andrea Julia Rohac zu hören, die Hauff in nichts nachsteht. Ebenfalls mit von der Partie ist Mimi-Rutherford-Darstellerin Gisela Fritsch-Pukaß, die ihre recht kleine Rolle als alte Frau souverän meistert.
Musikalisch bietet die Folge wenig Neues und unterhält mit einem passenden Krimi-Soundtrack, der dezent im Hintergrund bleibt. Die Effekte und Hintergrundgeräusche sind erstklassig ausgewählt worden und vermitteln genau das richtige Maß an Realismus, um den Hörer sofort für die Geschichte einzunehmen. Im ländlichen Idyll ist beispielsweise das Blöken der Schafe zu hören, während in der Wohnung von Holmes und Watson das Rattern der Droschkenräder zu vernehmen ist.
Die Titelillustration von Simon Römer ist recht unscheinbar ausgefallen und allein das typische Layout der Serie fällt dem potenziellen Käufer sofort ins Auge.
Fazit:
Werkgetreue Umsetzung der gleichnamigen Story von Sir Arthur Conan Doyle. Das Duo Rode und Groeger agiert auf allerhöchstem Niveau, so wie auch die Nebendarsteller. Begleitet wird die spannende, innovative Geschichte von dezenter Hintergrundmusik und höchst authentischen Geräuschen.