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 Das neue große WeightWatchers Kochbuch

Über 200 Rezepte und Tipps

Verlag: Heyne

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Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis


WeightWatchers - Die einen schwören darauf und schwärmen vom Gewichtsverlust ohne Verzicht, die anderen stehen der Punkte-Zählerei eher skeptisch gegenüber. "Das neue große WeightWatchers Kochbuch" versammelt nun über 200 Rezepte auf fast 300 Seiten.

Das Buch beginnt mit einer Einleitung über die Ziele von WeightWatchers und die Philosophie des Punktezählens. Außerdem wird hier auf Fettfallen aufmerksam gemacht und es werden Tipps gegeben, wie man diese vermeidet. Zudem findet der Leser eine beispielhafte Woche mit "Points Plus".
Dann fangen die Rezepte an
  • Suppen, Salate, Snacks
  • Kartoffeln, Nudeln, Reis
  • Gemüsegerichte
  • Pizza, Quiche, pikante Kuchen
  • Fisch, Geflügel,Fleisch
  • Süßspeisen, Desserts, Gebäck
Die Kapitel sind farblich voneinander unterschieden, so sieht man schon auf den ersten Blick, in welchem Teil des Buches man sich befindet. Die Zutatenliste findet sich immer links oder rechts an der Seite des Rezepts, durch den Fettdruck sieht man schnell, welche Zutaten man für das Rezept benötigt. Die Mengenangabe bezieht sich meist auf vier Personen, manchmal auch auf zwei und selten auf eine. Über der Zutatenliste finden sich kleine Symbole, die das Gericht als "Kreatives Kochen", "Preiswert", "Für die Familie" oder "Schnell und einfach" auszeichnen. Das eigentliche Rezept ist in logische Schritte unterteilt, zudem enthält es die benötigte Zeit, unterteilt in Zubereitungs- und Garzeit. Auch die Angabe der Points des Gerichts fehlt nicht.

Das System von WeightWatchers erscheint verlockend: Kein Kalorienzählen, sondern jedes Lebensmittel erhält eine bestimmte Zahl Punkte, solang man in seinem persönlichen Rahmen bleibt, nimmt man ab beziehungsweise hält sein Gewicht. Leider gibt das Buch keine Auskunft über die Art der Berechnung dieser Punkte, wenn man ernsthaft nach dieser Technik essen will, muss man also die Hotline anrufen oder sich zu einer Gruppe anmelden. Aber gut, auch die Firma "WeightWatchers" muss ihr Geld verdienen, die Hauptsache an diesem Buch sind eh die Rezepte, die auf jeden Fall kalorien- und fettärmer sind als manch andere.

Leider werden nur manche der Rezepte von einem Bild begleitet, meistens hat man also keine Idee, wie das fertige Gericht aussehen soll. Doch auch wenn ein Bild dabei ist, entdeckt der aufmerksame Koch Sachen, die einfach nicht sein können. Wie kommen denn bitte die Grillstreifen auf ein geschmortes (!) Schnitzel Provencale?
Auch auf die Zeitangaben kann man sich nicht verlassen. So wird bei vielen Rezepten die Zeit ignoriert, die man benötigt, um zum Beispiel das Gemüse zu schneiden. Die Zubereitungszeit von zwischen fünf und zwanzig Minuten bezieht sich dann nur auf die Zeit, die man braucht, um das schon geschnittene Gemüse in den Topf zu schmeißen. Effektiv muss man aber meistens circa die vierfache Zeit rechnen, es gibt wohl wenige Köche, die innerhalb von fünf Minuten diverse Zutaten klein schneiden und nebenbei noch ein Dressing zubereiten. Dabei ist es verwirrend, dass man nicht immer davon ausgehen kann, dass die Zeit falsch ist, manchmal stimmt sie auch. Am Ende bleibt nur, das Rezept zu lesen und sich selbst auszurechnen, wie viel Zeit man persönlich dafür benötigt.

Die Zutatenliste ist der nächste merkwürdige Punkt. Mal finden sich sehr exakte Angaben ("480 Gramm Pute"), dann wieder geht alles eher nach Gefühl ("einige Tropfen"). Richtig lustig sind aber die Gewichtsangaben der schon vorgekochten Zutaten. Wieviel Gramm rohe Kartoffeln braucht man wohl, um am Ende genau ein Kilogramm gekochte Kartoffeln zu erhalten? Gleiches Spiel mit den 480 Gramm gegarten Penne, die man für die "Penne-Fenchel-Pfanne" benötigt.
Unnötig zu sagen, dass die Zeit, die man benötigt, das richtige Gewicht zu erraten und die Zutaten zu kochen, nicht in die Zeitangabe des Rezepts einfließt.

Die Rezeptauswahl selbst ist vielfältig, allerdings wird man vergeblich nach wirklich innovativen Ideen suchen. Das meiste ist schon in der einen oder anderen Form bekannt, wenn man sich mit Fettfallen auskennt und diese vermeidet, braucht man auch nicht unbedingt ein Kochbuch. Wenn man aber lieber Rezepte nachkocht, anstatt selbst zu kombinieren, kann man mit diesem Buch durchaus Spaß haben oder sich nur Anregungen holen und das Rezept dann nach seinem Geschmack abändern. Die Zutatenliste ist meist nicht ausgefallen, man muss also nicht lange durch die Feinkostläden seiner Stadt hetzen.
Die Tipps, die sich bei vielen Rezepten finden, sind stets hilfreich und interessant und helfen auch über das aktuelle Rezept hinaus weiter.
Dennoch, durch die wenigen Bilder, die ungenauen Zeiten und das unpraktische Taschenbuchformat macht es sich bei Hobbyköchen nicht unbedingt beliebt.

Anja Thiemé



Taschenbuch | Erschienen: 1. Januar 2002 | ISBN: 9783453179592 | Preis: 9,95 Euro | 287 Seiten | Sprache: Deutsch

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