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 Der Schwur des Sommerkönigs, Band 2: Terra Incognita


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Die Angelitische Kirche hat es geschafft. Nach der Anlandung der Terra Nova wurde der erste Aufmarsch der englischen Heiden vernichtend geschlagen. Nun können die Templertruppen weiter in das Herz der englischen Inseln vorstoßen. Auch wenn es anfangs nicht so aussah, hat selbst Lumaels Schar das Feuer der ketzerischen Waffen einigermaßen gut überstanden. Doch obwohl die Körper der Engel wieder geheilt sind, sind es ihre Seelen noch lange nicht. Viriel ist gestorben und wird nun im Himmel auf die Rückkehr seiner Geschwister warten. Doch für Madrigel, die Urielitin, ist dies nur ein schwacher Trost. Lumael, ihr Michaelit und der Führer der Schar, versucht alles, um die Engel aufzubauen und den geschehenen Schrecken zu verarbeiten. Leider ist Doriel, der charismatische Todesengel, den sie als Ersatz für Viriel bekommen haben, dabei keine große Hilfe. Stattdessen überzeugt er Salvoel von seiner eigenen unbarmherzigen Einstellung. Für Lumael ist es ein großer Schock, als er mit ansehen muss, wie die Raphaelitin, deren Hände bisher nur Leben gerettet haben, nun eine Waffe trägt und scheinbar gewillt ist, diese auch zu benutzen. Der Krieg fordert von ihnen allen Opfer und nicht jeder verkraftet die Bilder, die er davon in seinem Gedächtnis trägt.

Währenddessen versuchen George und Joel, der Engel ohne Flügel, hinter das Geheimnis des Sommerkönigs zu gelangen. War der junge Engel anfangs entsetzt darüber, wie ähnlich dieser Fleisch gewordene Götze ihm doch sei, so hat er sich alsbald wieder gefasst und zu seiner alten Entschlusskraft zurückgefunden. Als eine Dru ihre Pläne belauscht, erschlägt George die Heidin und beide müssen überstürzt fliehen. Gemeinsam schlagen sie sich durch, bis sie in einem Dorf angesprochen werden. Durch seine lauten Versicherungen, er würde die Eroberer mit eigenen Händen töten, hat Joel die Aufmerksamkeit einer Rebellentruppe gewonnen. Locksley, der Anführer der Rebellen, nimmt sie bei sich auf. Seine Gruppe bringt George und Joel das Schießen mit ketzerischen Waffen bei, scheint jedoch keinerlei Ahnung über den Verbleib des Sommerkönigs zu haben. Fast will Joel schon aufgeben, als Locksley beschließt, einer Templertruppe einen Hinterhalt zu legen. Um nicht aufzufallen, müssen der Engel und sein Begleiter an dem heimtückischen Attentat teilnehmen. Doch George sorgt sich sehr um den Sarieliten, der immer mehr wie ein störrischer Junge auf ihn wirkt. Fast scheint es, als habe er einen Teil seiner Göttlichkeit abgelegt.

Dies ist der zweite Teil von "Der Schwur des Sommerkönigs". Nun sind die angelitischen Truppen gelandet und erobern immer mehr Orte der Heiden. In ihrer Güte versuchen sie die Ketzer zu dem wahren Glauben zu führen, den einige auch als den ihren annehmen. Doch es gibt genug Engländer, die sich nicht so leicht unterkriegen lassen. Die Bastionen der Angeliten werden durch Selbstmordattentate erschüttert, womit auch die Barmherzigkeit dem Feind gegenüber sinkt. Die Seiten der Angreifer und der Verteidiger werden beide intensiv ausgeleuchtet, da Lumaels Schar in den Reihen der Templer kämpft, während der Sarielit Joel als Spion im Feindesland unterwegs ist.

Wieder einmal besticht dieses Taschenbuch mit seiner ausgefallenen Optik, die sich an das Layout der Regelwerke hält. Im vorderen Teil findet sich eine detaillierte Karte der britannischen Inseln, wie sie sich im Jahre 2656 darstellen. Sehr schön ist der kleine atmosphärische Ausflug in den Urielitentempel, wo wir in Einzelheiten die Zeremonien zur Scriptura miterleben. Im ersten Teil endet die Erzählung an einer extrem spannenden Stelle. Hier spricht nämlich Joel davon, dass der Sommerkönig so sei wie er. Natürlich erwartet man nun im zweiten und letzten Teil eine Auflösung dieses Rätsels. Dazu kommt es jedoch nicht. Zwar taucht der Sommerkönig abermals auf, aber das Rätsel um seine Herkunft und Existenz wird leider noch nicht gelüftet.

So bietet dieses Taschenbuch den Abschluss der Geschichte um Lumaels Schar und den jungen Joel, stellt aber nicht den Abschluss des Feldzuges gegen die Heiden dar. Wie schon in den Regelwerken werden hier einige Erzählfäden begonnen, die zu keinem Schluss geführt werden. Dies steigert zwar die Spannung auf eine endgültige Auflösung, fühlt sich aber beim Lesen des Buches recht unbefriedigend an. Es ist zwar wieder eine sehr schöne und stimmungsvolle Geschichte, doch hat mah sich ein paar mehr Informationen und Auflösungen erhofft.

Daniela Hanisch



Taschenbuch | Erschienen: 1. September 2005 | ISBN: 9783937255460 | Preis: 10,95 Euro | 271 Seiten | Sprache: Deutsch

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