Das allererste, was Skye Penderwick unbedingt in ihrem neuen Feriendomizil machen muss, ist, den verbotenen Garten von Misses Tifton zu erforschen. Entgegen dem Rat des Gärtners Cagney und der Warnungen ihres Vaters sucht sie einen Durchgang zum verheißsvollen Nachbargrundstück. Und nur wenig später findet sie einen gut getarnten Tunnel durch die hässliche Dornenhecke. Sie wird zwar fast von Misses Tifton erwischt, doch Cagney kann sie in letzter Sekunde in eine große Terrakotta-Vase stecken und verbergen. Zwar steht Skye nun fünf Minuten in knöcheltiefem Schlammwasser, doch dafür belauscht sie die schreckliche Nachbarin und Vermieterin ihrer Ferienwohnung. Leider stößt sie auf der hastigen Flucht durch den Tunnel mit einem dämlichen Jungen zusammen, der wohl die gleiche Idee hatte wie Skye. Sie warnt ihn vor der alten Schreckschraube und sieht den Knaben erbleichen. Zu spät erkennt sie, in welch peinliche Lage sie die Familie Penderwick gebracht hat. Der Junge ist Jeffrey, Misses Tiftons Sohn!
Kein Wunder, dass Rosalind, älteste der vier Penderwick-Schwestern, eine offizielle Entschuldigung verlangt. Da Skye sich jedoch weigert, selbst zu den Tiftons zu gehen, übernimmt ihre jüngere Schwester Jane diese Aufgabe. Versehen mit einer einstudierten Entschuldigungsrede, läuft Jane zu den Tiftons. Skye versucht währenddessen, die versprochenen Kekse für Jeffrey zu backen, stellt den Herd aber leider auf "Grill".

Locker, lustig, ein kleines bisschen tiefgründig - Jeanne Birdsall hat mit "Die Penderwicks" ein Debut hingelegt, das besser nicht sein kann. Ob der Leser acht Jahre alt oder erwachsen ist, bei dieser Geschichte über vier Mädels, ihren professoralen Papa und der schrecklichen Misses Tifton macht einfach jede einzelne Seite jedem Spaß. Versehen mit einer wundervollen Umschlagsillustration gibt es dieses wundervolle Kinder- und Jugendbuch seit Mai 2008 als Taschenbuch für sagenhafte 6,95? zu kaufen.

Wer für sich oder seine Kinder ein Geschenk sucht, das Lesenlernen erleichtern will oder einfach nur einige vergnügliche Stunden verbringen möchte, sollte sich unbedingt dieses Buch zulegen. Selten ist ein Buch für Kinder so locker, leicht und lustig und doch auch ernst, pädagogisch empfehlenswert und lehrreich.
Hier wird der Zusammenhalt einer Familie, die das Oberhaupt, die Mutter der vier Töchter, kurz nach der Geburt der kleinsten durch Krebs verloren hat, betont, die Charaktere sämtlicher Personen wunderbar sorgfältig ausgearbeitet und neben all dem Klamauk und Spaß, den Fettnäpfchen und den Abenteuern doch auch auf Erziehung, Benimm und Anstand Wert gelegt. Und das alles auch noch völlig unaufdringlich, locker, nachvollziehbar und sympathisch.

"Die Penderwicks" hat nur einen riesigen Nachteil - das Buch ist viel zu schnell ausgelesen. Und die deutsche Ausgabe des zweiten Romans von Jeanne Birdsall lässt leider auf sich warten.