Zu Beginn der 24. Folge erlebt der Hörer einen Zeitsprung und wird Zeuge des letzten Gesprächs zwischen Ian und Tron kurz vor dessen Ableben. Damit wird die Vermischung des Hörbuchs ("Offenbarung 23 - Machiavelli (Die andere Seite der Wahrheit)") und der Hörspielserie weiter fortgesetzt, denn Kenner des Hörbuches (und somit der eigentlichen Vorgeschichte) kennen diese Szene bereits. Erst nach dem Rückblick wird die eigentliche Handlung erzählt.
Nach dem abrupten Ende der vorherigen Episode befinden sich der Berliner Wirtschaftsinformatiker Georg alias T-Rex, seine Freundin Tatjana Jung alias Nolo und Nat Mickler in Micklers Limousine auf dem Weg nach Frankfurt. Durch Zufall sieht T-Rex auf einer digitalen Reklametafel eine Nachricht für sich - der Absender scheint Tron zu sein. Sofort geht er auf die neue Chiffre ein und folgt den Hinweisen bis zum Flughafen, um dort ein neues Rätsel zu entschlüsseln.

Die Handlung der Folge ist durchaus erfreulich unterhaltsam. Die Tendenz geht wieder mehr zum Hörspiel als zum öden Monolog. Im selben Atemzug muss erwähnt werden, dass auch diese Geschichte wenig realistisch erscheint. Ein Toter schreibt eine extreme ausgeklügelte künstliche Intelligenz, die T-Rex (den Tron gar nicht kannte) durch ein Geflecht von unvorhersehbaren Situationen ans Ziel führt. Lässt man sich allerdings darauf ein, akzeptiert man wieder einmal, dass der sonst so smarte Geheimnisentschlüssler wieder dumm dasteht. T-Rex löst die größten Geheimnisse der Menschheit nach Trons Anleitung, begreift erst diesmal kurz die Wahrheit über Nolo, bleibt aber weiterhin in seiner Rolle.

Generell sind die aufgezeigten Möglichkeiten alle durchaus interessant, aber heutzutage kaum möglich. Die eindeutige Identifikation von Personen über Überwachungskamerabilder ist ein Wunschtraum bestimmter Personengruppen, technisch allerdings nicht ausgereift und definitiv nicht im beschriebenen Umfang. Das gilt wohl auch für die restliche Handlung, T-Rex sollte eigentlich schon lange wissen, dass alles inszeniert wird und kein Toter hinter den ganzen Aktionen steckt.

Diese Folge kommt mit wenigen Sprechern aus und trotzdem entstehen keine ellenlangen, eintönigen Monologe - so kann es dann gerne weitergehen! Das Cover zeigt einen Monitor mit der Meldung, dass alle persönlichen Daten für dauerhaften Zugriff freigegeben werden. Das passt ganz gut zum eigentlichen Thema, denn in der Folge geht es um private Daten, die biometrische Wiedererkennung, Ortung und Verfolgung von bestimmten Handynummern und dergleichen.

Fazit:
Insgesamt ein weiteres kleines Horrorszenario, das dem Hörer vor Augen führt, was die Nachteile der flächendeckenden Nutzung der IT sind. Quasi jeder könnte jederzeit auf Schritt und Tritt verfolgt werden und in der Phantasie von Jan Gaspard ist dies schon die Realität - die eigentliche Rahmenhandlung bleibt in dieser Folge allerdings auf der Strecke.